Zeit des Abschieds
[LA] 38 Jahre war Regina Potarczyk bei der Stadt Gevelsberg in Diensten. Eine lange Zeit. Seit 10 Jahren hatte sie das Ruder beim Bürgerhaus “Alte Johanneskirche” in der Hand und hat das Schiff ruhig und souverän durch die stürmischen Zeiten gelenkt.
Am Freitag, 12. Juli 2019, war es so weit – Regina Potarczyk nahm im vollbesetzten Bürgerhaus Abschied von vielen treuen Weggefährten.Sie wird sich nun in ihre neue Lebensphase, den Ruhestand, begeben, der wie alle vermuten bestimmt nicht ruhig wird. Wie sehr passt zu diesem Schritt der Text “Alles hat seine Zeit”, für den die Band CARNAGE Regina zum Abschied persönlich ein Lied getextet, gespielt und gesungen hat.
Wenn sich Glück, Wehmut und Dankbarkeit in einem Strudel von Gefühlen abwechseln – so könnte man die Situation beschreiben, in der Regina Potarczyk ihren Abschied von der bisherigen Zeit an ihrer Wirkungsstätte nahm und nicht nur sie sondern auch ihre Gäste emotional berührt wurden.
Ein “DANKE” auf allen Seiten
Vorab stellte Regina Potarczyk ihre Gäste vor: Christa Stadtler, ihre Frundin, die an dem Tag die Moderation übernehmen sollte, die Verwaltungsspitze, Politik, eine Delegation der VHS, Familie und Freunde, Nachbarn, Leute vom Förderverein, Gäste von Berge und Vogelsang – friedlich an Tischen vereint, neue und alte Kollegen, Abteilung Soziales, Jugendamt, Teilnehmer ehemaliger PRojekte, Künstlerinnen und Künstler, Kolleginnen und Kollegen aus dem Bürgerhaus, Ehrenamtliche die immer so toll helfen und die Kulturcafé-Frauen.
Der Erste, der die sechsstündige Feier mit seiner Ansprache eröffnete war Bürgermeister Claus Jacobi.
“Wir sind heute hier zusammengekommen um mit einem ganz dicken Tränchen im Augen unsere liebe Leiterin dieser Alten Johanneskirche, dieses Bürgerhauses, Frau Regina Potarczyk zu verabschieden. Und ich weiß dass auch ihr das ganz ausgesprochen schwerfällt auch wenn sie vielleicht sagen wird “Ja neuer Lebensabschnitt”. Das wird bestimmt auch so sein. Aber ich glaube liebe Frau Potarczyk, es fällt ihnen und uns allen so schwer weil mit ihnen die Person aus diesem Haus weg geht die in der gesamten Zeit des Aufbaus der Gründung, der Festigung dieses Bürgerhauses Johanneskirche, diesem Haus ihre Handschrift gegeben hat. Sie haben es geprägt von Anbeginn und haben es zu einem unglaublichen Erfolgsrezept gemacht. Haben es zum Stützpunkt zum Schwerpunkt der gesamten Quartiersarbeit für Vogelsang und Berge gemacht und das in so herausragender Art und Weise dass ich sagen muss – einfach nur Dankeschön von Herzen. ”
Dann folgte ein Querschnitt all ihrer Verdienste und Tätigkeiten in den 10 Jahren, die beispiellos positiv zu bewerten sind. Bevor es einen wunderschönen Blumenstrauss gab, überreichte Claus Jacobi Regina Potarczyk einen Reiseführer über Venedig. Durch einen Geheimtipp hatte er hirmit voll ins Schwarze getroffen, denn Regina Potarczyk hat tatsächlich vor im Herbst dieses Jahres zur Biennale nach Venedig zu fahren.
Aber auch Regina Potarczyk ließ es sich in ihrer Rede nicht nehmen, sich bei allen Weggefährten zu bedanken, die ihr in der gemeinsamen Zeit zur Seite gestanden haben und mit ihr gemeinsam für den Erfolg im Quartier eingetreten sind.Aber auch bei der Stadt, die sie immer hilfreich unterstützt hat.
Was sonst geschah
Die vielen Fensterbänke reichten nicht aus um die Flut an Abschiedsgeschenken aufzunehmen. Regina hatte auch noch zwei Stellwände aufgestellt, die über und über mit Erinnerungsfotos aus ihrer Zeit im Bürgerhaus bestückt waren.
Wieder einmal haben ihre Helferinnen des Bürgerhauses und viele Ehrenamtliche für eine tolle Beköstigung mit Kuchenbuffett und deftigen Snacks und Salaten und Getränken gesorgt.
Gabi Schumacher(Gabriele Schumacher Soziale Leistungen Abteilungsleiterin und Behindertenbeauftragte ) hielt nach Bürgermeister Claus Jacobi eine Rede, in der sie das tolle Engagement von Regina Potarczyk und die gute Zusammenarbeit lobte. Dann kamen Jutta Radel (Städtisches Seniorenbüro) und Daniela Alze (Seniorenbeauftragte) hinzu, mit einem großen Korb von Küchenkräutern und einem selbst geschriebenen Kochbuch.
Die drei hatten jeder ihre Lieblingsrezepte zusammengetragen und bebildert und übergaben es mit den Worten:” So wirst du immer an uns erinnert, wenn Du mal nicht weisst, was Du kochen sollst. Aber schön wäre es natürlich, wenn Du uns auch zum Essen einladen würdest.”
Von ihren Tamilischen Freunden bekam Regina einen Pokal überreicht. Als Dankeschön für alle Arbeit, die sie in der zurückliegenden Zeit mit ihnen hatte.
In der ersten Fensterbank lagen Postkarten aus. Regina hatte den Wunsch, dass jeder der Gäste darauf eine Dankbarkeitsidee schrieb (Wofür bin ich dankbar) um ihr damit zu Hause Anregungen und neue Impulse zu geben. Dem Wusnch wurde gerne und umfangreich entsprochen.
Dann gab es da noch die Überraschungseinlage. Die Bürgerhaus Tanzgruppe führte Orientalische Tänze auf und mitten unter ihnen Regina. Ihre Tanzlehrerin, Jasmin Raeder, begeisterte das Publikum mit atemberaubenden Schleiertänzen.
Ein reichhaltiges musikalisches Programm wurde geboten:
Die “White Birds” (Silvia Bruder, Gesang und Michi Rolke, Musik) gaben einige musikalische Leckerbissen zum Besten und bekamen für viel Applaus. Der Filmrisschor unterhielt als Abschiedsständchen für Regina mit Pop und Rock Klassikern und Manuel Morgenstern sang am Piano anspruchsvolle Lieder. Und dann war da noch CARNAGE die zum Schluß den Gästen zwei Stunden voll einheizten. Es waren Lieder, die sich Regina zum Abschied gewünscht hatten, wie: Loosing my religion – Clocks – Someone, somewhere in summertime – Time to wonder – Where the streets have no name – Rebel yell – Nie wieder Alkohol – Sultans of swing – With or without you und Alles hat seine Zeit, das Abschiedsgeschenk für Regina Potarczyk. Die Stimmung war grandios und die Tanzfläche füllte sich immer mehr. Jupp Müller hielt es nicht auf der Bühne. Er mischte sich mit dem Mikro in die Menge und animierte zum Mitsingen.
Dann bildeten die Tanzenden einen Kreis um Regina Potarczyk, einer nach dem anderen wechselte in die Mitte um mit ihr zusammen eine kleine Runde zu drehen, sich persönlich von ihr zu verabschieden – sehr stimmungsvoll und ergreifend.
Alt ist man dann . . .
In ihrer großen, umfassenden Ansprache ging Regina Potarczyk auch auf ihre neue Lebensphase ein. “Johann Wolfgang von Goethe hat einmal gesagt:Älter werden heißt selbst ein neues Geschäft antreten; alle Verhältnisse verändern sich, und man muß entweder zu handeln ganz aufhören oder mit Willen und Bewußtsein das neue Rollenfach übernehmen.
Ich selbst sage: Alt ist man dann, wenn man an der Vergangenheit mehr Freude hat als an der Zukunft. Und die habe ich, die Freude an der Zukunft.
Das steht auf meiner Tagesordnung: Neue Herausforderungen um politisches Handeln [ für mich ist Klima und Umweltschutz von großer Bedeutung) – selbstbestimmte Kunst und Kreativität – mehr Zeit und Verbundenheit für Familie und Freunde.
Alles in allem kann gesagt werden, dass es wunderschöne gemeinsame Stunden waren aber eich ein wenig Wehmut im Herzen war.
Alles gute liebe Regina für die neue Zeit!
Linde Arndt für NRW-Mosaik aus Gevelsberg
Für alle die noch keine Gelegenheit hatten die umfangreichen Fotos der Veranstaltung zu sehen – hier geht es zur DOKU.
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