Susanne Schumacher
mit dem Orden für Freude und Frohsinn ausgezeichnet
Gevelsberg: Mehrfach ertönte am 26. Januar im Zentrum für Kirche und Kultur ein dreifach, kräftiges „Hippendorf Mäh!“ und „Gevelsberg Gelau“. Zum 43. Male verlieh die Ka-Ge Hippendorf ihren karnevalistischen Orden für Freude und Frohsinn. Und auch diesmal überzeugte die Veranstaltung mit jeder Menge Jubel, Trubel, Heiterkeit. Die Organisatoren, allen voran Gerd Laake, hatten es wieder einmal verstanden, ihren Gästen einen unvergesslichen Abend zu bereiten, bei dem getanzt, gelacht, gesungen, geschunkelt und geweint wurde.
Karneval ohne eine besondere Ordensauszeichnung geht ja mal so gar nicht, dachten sich 1976 der damalige Gesellschaftspräsident Paul-Günter Herguth und Ordensminister Heinz Fraenz. „Was andere können, das können wir schon lange!“ Womit in ihnen die Idee geboren war, alljährlich den Orden für Freude und Frohsinn zu verleihen. Einzige Bedingung – der jeweilige Würdenträger sollte besonders humorvoll sein. Was zweifelsohne auch auf Susanne Schumacher, Vorsitzende von ProCity Gevelsberg e.V. und Inhaberin der Buchhandlung Appelt, zutraf. Sie durfte sich nämlich in diesem Jahr über die Auszeichnung der Hippendörfer Jecken freuen.
These erfüllt
Bevor das närrische Programm begann, begrüßte der Präsident der Ka-Ge Hippendorf, Paul-Werner Herguth gemeinsam mit allen Gäste (darunter auch die Ka.Ge. Grün-Weiß Gevelsberg unter ihrem Präsidenten Diethelm Hellwig) standesgemäß die Gevelsberger Tollitäten Prinz Nils I. und seine Lieblichkeit Prinzessin Jennifer I. nebst ihren Begleitern Petra, Dirk und Dennis Wenzel. Natürlich ließ es sich Prinz Karneval nicht nehmen sein Volk persönlich willkommen zu heißen und alle noch einmal daran zu erinnern, dass am 9. Februar ab 12:11 Uhr am Rathaus das große Entenschwimmen und eine Kostümbörse veranstaltet würden. Zudem, so sagte Prinz Nils I., präsentiere sich dabei die Bambini- und Jugendfeuerwehr und das Jugendzentrum werde mit diversen Spielmöglichkeiten für jede Menge Spaß und Bewegung sorgen. Als dann wandte er sich an die Spielleute-Vereinigung Gevelsberg und deren musikalischer Leiterin Eva-Maria Hoffmann. Eine vom Gevelsberger Prinzenpaar gestellte These besagte: „Die Spielleute-Vereinigung Gevelsberg hat zu Ehren des Prinzenpaares ein Lied einzustudieren. Dies soll immer dann gespielt werden, wenn die Spielleute auf das Prinzenpaar treffen.“ Was an diesem Abend nun der Fall war. Erstmals spielten die Musiker das einstudierte Lied „Steh auf, mach laut!“ von den Höhnern, bei dem der ganze Saal kräftig mitsang. Womit letztendlich diese These zur vollsten Zufriedenheit erfüllt war, wie das Prinzenpaar bestätigte.
Kultklassiker läutete Ehrung ein
Bevor es zum eigentlichen Höhepunkt des Abends, der Verleihung des Ordens für Freude und Frohsinn kam, ließ es erst einmal das „Tanzcorps der GKG Krefeld“ so richtig krachen. Mit einer Mischung aus klassischem Paartanz und Akrobatik sorgten die über 40 Tänzerinnen und Tänzer für echte Beifallsstürme. Vor allem die Tanz- und Hebemariechen versetzten das Publikum mit verschiedenen Tanzschritten, tollen Battement-Variationen und waghalsigen „Flugeinlagen“ ins Staunen.
Im Anschluss erlebten die Gäste im Zentrum für Kirche und Kultur mit einem revival von „Was bin ich?“ – dem heiteren Beruferaten mit Robert Lembke – die kurzweilige Rückkehr eines echten TV-Klassikers aus den 70er-Jahren. In der Rolle des Moderators: Werner Tasbier, seines Zeichens Modezar von Gevelsberg. An seiner Seite ein kompetentes Rateteam, bestehend aus dem stellvertretenden Bürgermeister Stefan Biederbick, der Seniorenbeauftragten Daniela Alze, dem ehemaligen Redakteur der Westfalenpost Werner Bloemer sowie Kirsten Niesler, Vorsitzende vom Verschönerungsverein.
Mit verbundenen Augen
Mit verbundenen Augen mussten sie nun den Ehrengast erraten. Keine leichte Aufgabe, denn es bedurfte mehrerer kniffeliger Fragen – und dem ein oder anderen Tipp von Werner Tasbier – bis letztendlich das Rätsel gelöst war. „Unser heutiger Ehrengast ist die neue Ordensträgerin Susanne Schumacher“, verkündete die Jury.
Hinter ihrer Person steckt nicht nur eine engagierte und tüchtige Geschäftsfrau, die sich mit Leib und Seele dem heimischen Buchhandlung verschrieben hat, es sind vor allem ihre Herzlichkeit und ihre Bürgernähe, die sie bei den Gevelsbergern so beliebt macht. Zudem hat Susanne Schumacher als Vorsitzende von ProCity, gemeinsam mit ihrem Vorstandsteam und City-Managerin Lena Becker, auch stets ein gutes und erfolgreiches Händchen was innerstädtische Events betrifft. Veranstaltungen wie der Gevelsberger Frühling, der Boulevard oder der Mondscheinbummel, sind echte Publikumsmagneten. Gerade im Interesse einer modernen vitalen Innenstadt ist es von Nöten, ein vielfältiges Marketingkonzepte einzuschlagen, um auch über die Stadtgrenzen hinaus Beachtung zu finden. Ein dreifach, kräftiges „Hippendorf Mäh!“ auf die Gevelsberger Büchermaus, die im passenden Kostüm ihre Auszeichnung entgegennahm.und sich literarisch pointenreich bedankte.
Tränenreiche Auftritte
Im Anschluss gab es für alle dann noch eine humoristische Rundwurfsendung durch den „Postboten“. Mit seinem trockenen Humor verbreitete die Kunstfigur von Franz-Josef Bienentreu ein Feuerwerk der guten Laune. Nahtlos knüpfte das Wasserballett der Kirmesgruppe „Pinass Brumse“ daran an. Elegant, grazil und ästhetisch ihr Auftritt, bei dem sogar die blonde Baywatch-Nixe Pamela Anderson waghalsig in die Fluten sprang. Last but not least sorgten dann auch noch „De Drömmelköppe“ gemäß dem Motto „Rock n‘ Roll und uff tata“, für die richtige Partystimmung, bei der das Tanzbein geschwungen wurde.
Tänzerisch war zu guter Letzt auch jener Moment, bei dem Prinzessin Jennifer I. ihren Tränen freien Lauf ließ. Es war nicht etwa ihr Prinz, der für sie eine flotte Sohle auf´s Parkett legte; es waren die beiden Hippendörfer Funkenmariechen Aliza und Finja. Beide führten sie nämlich erstmals ganz offiziell einen Tanz vor großem Publikum auf, mit dem schon die Prinzessin während ihrer aktiven Zeit als Funkenmariechen begeisterte. Es war wie eine Art Déjà-vu; ein Gänsehautmoment für alle. Karneval ist zweifelsohne ein lustiges und heiteres Vergnügen. Karneval kann aber auch ein Augenblick für solch besondere und emotionale Momente sein. In diesem Sinne: ein dreifach kräftiges „Hippendorf Mäh!“.
André Sicks
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