Freitag, 8.02.2019 | 20 Uhr | Kulturfabrik Ibach-Haus | Schwelm
Eintritt: 15€,
VVK: Wuppertal-live.de Potpourri Geschenkeboutique
Kirchstraße 13 (in der Schwelmer Altstadt am Fronhof); Tel.: 02336 470535 sowie bei mihcamusic im Hause Bücher Köndgen, Hauptstraße 54 (Schwelmer Fußgängerzone); Tel.: 02336 474460.
Veranstalterin: Kulturfabrik Ibach-Haus e.V. Wilhelmstr. 41, 58332 Schwelm
Durch Europa nach Paris – eine musikalische Reise auf 48 schwingenden Saiten
Mit der Passacaglia des deutschen Komponisten Georg Friedrich Händel, der in England lebte, beginnt ein klangvoller Höhenflug, der das Publikum in nur zwei Stunden über den ganzen Kontinent „Europa“ führt.
Es erklingen die barocken Melodien des französischen Meisters Boismortier und den Flamenco Südspaniens lässt das Stück „Asturias“ von Isaac Albeniz mit seinen rasanten Pizzicatti erleben.
Als Kontrast dazu folgt ein Winterabend im Jahr 1876 in der Nähe von Bergen in Norwegen: Edvard Grieg sitzt in seiner Hütte und arbeitet an seiner “Peer Gynt Suite”. Die Tochter des Bergkönigs soll befreit werden und traumhaft schöne, nordische Klänge erfüllen den Raum.
Von hier ist es nicht weit zu dem lettischen Komponisten Carl Davidoff. In seinem Stück „Am Springbrunnen“ wird die junge Cellistin Pauline Stephan die Fontäne eines Springbrunnens sprudeln lassen. Dieses Werk ist wahrlich ein Feuerwerk der Klangkunst mit 48 Saiten.
Der Tangokönig Astor Piazzolla hat italienische Wurzeln, er schuf mit seinem Libertango eines seiner berühmtesten Werke und machte den Tango im neuen Gewand unsterblich. Nie zuvor hatte man so tiefe, melancholische und zugleich auch packend emotionale Musik gehört.
Von Italien führt die Reise schließlich zurück nach Frankreich, hier schließt sich der Kreis, denn das Hauptwerk der musikalischen Reise durch Europa ist der Bolero von Maurice Ravel, der beim Celloherbst 2016 zum ersten Mal in der Besetzung für 12 Celli gespielt wurde. Nach der Urauführung des „Boléro“ in der Pariser Opéra 1928 kam eine Dame zu Maurice Ravel und meinte, er sei verrückt. Der Komponist lächelte und erwiderte, dann habe sie das Stück verstanden. Doch Ravels „Boléro“ ist alles andere als ein wirres Werk, im Gegenteil: Sehr viel präziser kann man Dynamik und Ausdruck kaum planen als in diesem Orchesterstück. Ravel hatte sich von einer Melodie, die er in Spanien kennengelernt hatte, inspirieren lassen und sie zu einem zweiteiligen Thema ausgearbeitet, das sich in 18 Variationen langsam steigert. Dieses raffinierte Crescendo, das nach einem abrupten Übergang von C-Dur nach E-Dur in einem noch überraschenderen Schluss in der Grundtonart endet, gehört daher bei aller scheinbaren Monotonie zum Kunstfertigsten, was die Orchestermusik des Impressionismus hervorgebracht hat.
Die 12 Hellweger Cellisten
Die 12 Hellweger Cellistinnen und Cellisten sind seit 2004 ein multikulturelles Ensemble, dessen Mitglieder zwar aus unterschiedlichen Ländern kommen, aber zwei Dinge gemeinsam haben: sie leben entlang des Hellwegs in Duisburg, Essen, Bochum, Dortmund, Witten, Unna und Werl und sie spielen das Cello virtuos in allen Lagen. Unter den 12 Hellweger Cellisten findet man auch in diesem Jahr wieder junge Cellosterne. Sie begeistern mit Virtuosität, Spielwitz und Einfallsreichtum. Gegründet wurde das Ensemble für den ersten „Celloherbst am Hellweg“ im Jahr 2004 und trägt seitdem die Idee der Vielseitigkeit des Cellospiels und der Förderung regionaler Kompetenzen weiter. 2012 hat Felicitas Stephan die Leitung übernommen und ein neues Konzept entwickelt, das gerade den jungen Cello-Sternen die Möglichkeit gibt, in dieser spannenden Besetzung zusammen mit etablierten Musikern zu spielen.
Felicitas Stephan (Leitung)
Die gebürtige Mannheimerin mit europäischen Wurzeln war bereits im Alter von 7 Jahren Schülerin des legendären Solocellisten Hans Adomeit. Ihr Studium bei Carl-Gustav Settelmeier schloss sie in Dortmund mit der künstlerischen Reifeprüfung ab. Meisterkurse u. a. bei Prof. Sebastian Baer, Prof. Maria Kliegel und William Pleeth ergänzten ihre Ausbildung.
Ob Teatro Verdi in Pisa oder Robert Schumann Haus in Zwickau, ob Kulturhauptstadt RUHR.2010 oder Festivals am Gardasee, ob fränkische und havelländische Musikfestspiele, Schönberger Musiksommer, Konzerte an der Ostsee von Kühlungsborn bis auf den Darß, ob Stuttgart, Hamburg, Antwerpen, Turin, Trient, Brasov, Paris, Graz oder Murcia – seit mehr als 20 Jahren gibt sie europaweit Kammerkonzerte in Duo- und Trio-Besetzungen und als Solistin unterschiedlicher Kammerorchester. So entlockt sie großen Komponisten Geheimnisse, geleitet vom Reichtum ihrer phantasievollen Interpretationen und dem Klang ihres wunderbaren flämischen Cellos, gebaut 1752 von Joseph Benoît Boussu. Die interessante Diskographie von Felicitas Stephan beinhaltet etliche Ersteinspielungen wie ihre CD „Werke bedeutender Komponistinnen“ und die CD „Duo Ponticelli – Musik aus Brasilien“, die ebenso wie ihre CD „Sonho Brasileiro“ mit begeisterten Rezensionen in der Fachpresse bedacht wurden. Ihre Einspielungen werden immer wieder im Rundfunk gesendet.
Die Hellweger Cellisten beim Celloherbst am Hellweg 2018 sind:
Felicitas Stephan (D) – Leitung
Karl Figueroa (Chile), Renan Moreira (Brasilien), Margarita Fonotova (Ukraine), Katja Denzler (D), Yujing Li (China), Rafael Guevara (Venezuela), Pauline Stephan (D), Annette Demond (D), Yolanta Delibozova (Bulgarien), Dimitris Karagiannakidis (Griechenland), Thomas Büttner (D), Lydia Schlegel (D), Cecilia Rubio Zamora (Spanien)
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