[LA] Der Heimat gehört sein Herz
Der Fußballprofi des RB Leipzig und Nationalspieler Lukas Klostermann hat eine Aktion aus der Taufe gehoben, die beispielhaft in der augenblicklich schwer erträglichen Situation in der Coronakrise ist. Er hat den Entschluss gefasst, seine Heimatstadt Gevelsberg mit 100.000 Euro zu unterstützen. Er rief daraufhin den Bürgermeister Claus Jacobi an, um ihm diesen Entschluss mitzuteilen.
Claus Jacobi war völlig überrascht und hatte nochmals nachgefragt:”Lukas, ist das wirklich wahr? 100.000 Euro willst du für Gevelsberg ohne eine Gegenleistung oder einen Sponsoringvertrag spenden?”
Es war so. Und der Bürgermeister war sehr beeindruckt von dieser menschlichen Geste und meinte: “Lukas, im Namen aller Gevelsbergerinnen und Gevelsberger kann ich nur von ganzem Herzen DANKE sagen.”
Eine Idee wurde geboren –
Coronahilfe und Coronahelden
Zusammen mit der Wirtschaftsförderung Gevelsberg haben sich Lukas Klostermann, Claus Jacobi und Jan Schulte folgendes Konzept ausgedacht.
Das Projekt ist auf zwei Säulen aufgebaut. 50 % gehen an die Einzelhändler, Ladenbesitzer oder Gastronomen als monetäre Hilfe, oder monetären Zuschuss. Eine Bewerbung kann über die Internetseite „https://www.coronahelden-gevelsberg.de“ gestellt werden.
Jedes Geschäft oder Unternehmen erhält eine Auszahlung in Höhe von 100% der Zuwendung. Von dieser Zuwendung erhält das Geschäft bzw. Unternehmen 50% ohne jegliche Gegenleistung als sog. Zuschuss ausgezahlt und verpflichtet sich gleichzeitig für die anderen 50% der Zuwendungsumme Gutscheine (jeweils in 50 Euro Schritten) zu vergeben, sodass auch dieses Geld schlussendlich als Umsatz den Geschäften und Unternehmen zugutekommt.Diese Gutscheine werden dann an Coronaheldinnen oder Helden aus systemrelevanten Berufen vergeben.
Auf der Internetseite https://www.coronahelden-gevelsberg.de, wo man sich bewerben kann, heißt es: „Sind auch Sie von der landesweit angeordneten Schließung ihres Betriebes durch die Corona-Pandemie betroffen?“
Die großzügige Spende von Lukas Klostermann in Höhe von 100.000 Euro wird unter allen sich anmeldenden Unternehmen verteilt.
Im unteren Bereich der Seite steht dann:
Registrieren Sie sich und ihr von der Schließung betroffenes Unternehmen bis zum 03. Mai 2020 per E-Mail an coronahilfe@stadtgevelsberg.de und nehmen Sie so automatisch an der Aktion teil. Evtl. wird der Termin auch kurzfristig noch verlängert.
Voraussetzung für die Bitte um einen monetären Zuschuss ist, dass der angemeldete Teilnehmer einmal glaubhaft macht, warum sein Geschäft eine Förderung bekommen sollte. Voraussetzung ist auch, es können sich nur Geschäfte und Kleinunternehmer aus Gevelsberg bewerben. Das Geld wird anschließend durch die Teilnehmer aufgeteilt, die den Zuschlag erhalten haben.
Auch Heldinnen oder Helden können sich über die obige Adresse bewerben und erklären, warum sie zu den Helden des Alltags in dieser Krise gehören. Sei es Heldin oder Held im Supermarkt, an der Kasse im Discounter, in der Altenpflege, wenn jemand seine AngehörigenEs pflegt, oder die Besatzung in Rettungswagen, alle die im Moment Übermenschliches vollbringen. Bei der Verteilung, welche Heldin oder welcher Held bedacht wird, wird Lukas Klostermann auf den Vorschlag der Initiatoren hin das letzte Wort haben und entscheiden, wer bedacht wird. Es gibt sogar die Möglichkeit, dass jemand einen Coronahelden vorschlagen kann (auch wenn es auf der Website noch nicht extra aufgeführt ist).
Grundbedingung ist hierbei, dass es Gevelsbergerinnen oder Gevelsberger sein müssen, da es aufgrund der Heimatbezogenheit der Aktion vorausgesetzt wird. Darüber hinaus betrifft es auch Menschen, die nicht in Gevelsberg wohnen aber in einem Gevelsberger Pflegeheim oder Geschäft einen außergewöhnlichen Einsatz zeigen.
Einen Stein ins Rollen bringen
Der Moderator Jan Schulte betonte in der Video-Pressekonferenz, dass Lukas nicht als Einzelkämpfer auftreten wolle, sondern mit dieser Spende gerne einen Stein ins Rollen bringen möchte.
Lukas Klostermann erklärte daraufhin, dass es sein Wunsch sei, dass sich möglichst viele Gevelsbergerinnen und Gevelsberger dieser Aktion anschließen würden. Wenn man die Aktion gut fände, selbst nichts spenden wolle, oder dazu nicht in der Lage sei, würde er es sehr begrüßen, wenn die Aktion im Freundes- und Bekanntenkreis geteilt oder weitergetragen würde. Denn je mehr Menschen sich am Ende daran beteiligen, desto mehr kann im Einzelnen bewirkt werden.
Jan Schulte wies darauf hin, das durchaus auch kleinere Spenden willkommen sind,
Spenden für ein ganz besonderes Projekt
Wenn auch Sie sich bei den “Coronahelden” Ihrer Heimatstadt, oder Ihres Wohnortes Gevelsberg, für deren aufopfernden Einsatz bedanken möchten oder daran interessiert sind, die durch den Shutdown in letzter Zeit sehr in Mitleidenschaft geratene Geschäftswelt in Gevelsberg zu unterstützen, spenden Sie bitte auf das Konto der Stadt Gevelsberg
Sparkasse Gevelsberg-Wetter
IBAN: DE48 4545 0050 0000 0003 07
BIC: WELADED1GEV
Von dort wird das Geld treuhänderisch, auch im Sinne von Lukas Klostermann verwahrt, da er der Meinung ist, dass man dort auch die besten treuhänderischen Verwahrmöglichkeiten hat. Bürgermeister Jacobi versicherte, dass kein Cent des Geldes für irgend einen Verwaltungsaufwand abgezweigt wird. Im Gegenteil, die technischen Aufwendungen, wie Videokonferenz, Trailer und Werbung für diese Aktion, wird aus kommunalen Wirtschaftsförderungsmitteln bestritten.
Hier noch ein wichtiger Hinweis zu Ihrer Spende:
Da es sich hier um eine Spende handelt, die an Läden und nicht an eine gemeinnützige Angelegenheit geht, kann daher dafür keine Spendenquittung ausgestellt werden. Sie ist daher steuerlich nicht absetzbar, sondern eine wahre Geste der Solidarität.
Claus Jacobi spendete spontan aus eigener Tasche 1000 Euro dazu und meint: ” Es wäre schön, wenn Gevelsberger, denen es wirtschaftlich nicht so schlecht geht, sich auch an dieser Aktion mit einer Spende beteiligen könnten.”
Ein Hinweis noch – Es gibt eine Facebook-Seite „Coronahelden-Gevelsberg“, welche fortlaufend betreut und ergänzt wird.
Was nicht vergessen werden darf
Zum Abschluss der Video-Pressekonferenz berichtete Bürgermeister Claus Jacobi noch von einer großen Telefonkonferenz von vergangenem Montag.
Hieran waren Geschäftsleute – vorwiegend aus der Innenstadt – aber auch Gastronomen beteiligt. Er betonte, dass es für viele Gevelsberger Firmen im Moment ausgesprochen schwer ist.
Eine kleine Erleichterung kommt jetzt auf die Geschäftsleute ab Montag, 27.4.2020 zu, indem für die meisten von ihnen der Shutdown beendet ist. Allerdings wird es schon einige Zeit dauern, bevor es zu einer gewissen Normalität kommt.
Claus Jacobi dachte dabei besonders an die Betriebe, die noch gar keine Perspektive haben, wie Gaststätten, Kneipen, therapeutischen Dienstleister. Alle, die noch nicht an den Start gehen können und dadurch eine immense wirtschaftliche Betroffenheit haben.
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Linde Arndt für NRW-Mosaik aus Gevelsberg
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