[LA] Es war das 6. Kapitalmarktforum der Städtischen Sparkasse zu Schwelm . Dr. Holger Bahr (Referent, Chefvolkswirt der DekaBank) gab mit anschaulichen Worten und Folien dem interessierten Publikum einen Überblick über die Weltwirtschaftslage.
Bevor er mit seinem Referat begann, begrüßte Johannes Schulz auch im Namen ´von Michael Lindermann, der leider an diesem Abend nicht anwesend sein konnte, Dr. Holger Bahr, die anwesenden Gäste und Ehrengäste wie die Stellvertretende Bürgermeisterin Christiane Sartor, den Verwaltungsrat-Vorsitzenden und obersten Dienstherrn Hans-Werner Kick, Frau Johanna Burbulla und Herrn Thorsten Kirschner vom Verwaltungsrat der Sparkasse und Herrn Ralf Stoffels (SIHK-Präsident). Johannes Schulz war sichtlich erfreut über die große Anzahl der Teilnehmer “Noch nie hatten wir so viel Anmeldungen wie heute”.
Der Abend stand unter dem Titel: “Was nun, Frau Notenbank”. Dr. Holger Bahr informierte kurzweilig und unterhaltsam über die Verquickung der Weltwirtschaftslage und Finanzpolitik. Er ging auf die unerfreulichen Szenarien ein, die in 2018 das Thema bestimmten. Sei es der Brexit, die Handelskonflikte oder Italien. Vor allem Italien sei das größte Risiko für die deutsche Wirtschaft, da Italien mit seiner populistischen Regierung immer noch auf Konfrontationskurs mit der EU geht . Allerdings wäre ein Austritt von Italien aus der EU sehr kritisch, da die Kapitalmärkte in der EU sehr eng miteinander verbunden sind.
Als zweites Negativszenario führte Dr. Holger Bahr den amerikanischen Präsidenten (USA) an. Seine Zollerhebungen seien inzwischen schon für die Amerikaner spürbar. Immerhin müssen die Autobauer ihren Stahl nun wesentlich teurer einkaufen.
Nun haben wir als drittes noch die Angelegenheit “Brexit”. “Anscheinend ist vielen noch nicht klar, was bei einem harten Brexit den Briten bevorsteht Das wäre wie ein Unfall.”
Noch steht nicht fest, was jetzt Ende März passiert. Es gibt 3 Möglichkeiten:
1) Man einigt sich doch irgendwie, den ausgehandelten Deal zwischen der EU und Theresa May anzunehmen
2) Man einigt sich nicht und stolpert ins Nichts mit dem harten Brexit
3) Oder die Briten treten gar nicht aus der EU aus – auch das wäre noch möglich.
Darüberhinaus wäre es sogar machbar, den Termin noch einmal zu verschieben.
Uns würde das geringfügig auch tangieren. Die Briten könnten es deutlich zu spüren kriegen.
Dr. Holger Bahr sprach weiterhin auch die Digitalisierung an und dass es unnötig sei, hier Ängste zu entwickeln, dass Jobs verloren gehen. Sicher werden einige Jobs verschwinden aber demgegenüber werden weit mehr neue Jobs entstehen.
Bahr bemerkte, daß die US-Notenbank seit 2015/2016 den Zinssatz schrittweise erhöht hat. Das käme wohl auch in Deutschland, wenn es auch noch fünf bis sechs Jahre dauern könnte bis die Europäische Zentralbank den Zins wieder anheben würde.
Zum Schluss erläuterte Dr. Holger Bahr, warum das Investieren in Aktien nach wie vor der beste Weg zum Geldanlegen ist. Er empfahl deutsche und europäische Aktien. In der Ertragserwartung brächten sie zumindest in den nächsten fünf Jahren die meiste Rendite. Erst dann folgten Ernerging-Market- und Hochzinsanleihen, Rohstoffe und Immobilien.
Bereits zum 2. Mal nach 2017 war es dem Vorstand der Städtischen Sparkasse zu Schwelm gelungen, diesen hochkarätigen Finanzexperten als Referenten für das S-Kapitalmarktforum einzuladen. Ein hochinformativer Vortrag für alle Anwesenden. Über den Vortrag hinaus beantwortete Dr. Holger Bahr viele Fragen interessierter Teilnehmer.
Linde Arndt für NRW-Mosaik aus Schwelm
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