Das Kommen und Gehen des Meeres hat die Region geprägt
Starterprojekt im Wettbewerb „WestfalenBeweger’
Ennepetal/Münster. Die erdgeschichtlichen Zeitabschnitte Devon und Karbon haben im Raum Ennepe-Ruhr-Kreis/Hagen noch heute sichtbare ebenso herausragende wie spektakuläre Zeugnisse hinterlassen. Dazu gehören die Kluterthöhle in Ennepetal, die Gesteinsfolgen der Zeche Nachtigall in Witten sowie der Streinbruch Vorhalle und die Blätterhöhle in Hagen. Europaweit weist keine andere Region eine vergleichbare Dichte nennenswerter geologischer Standorte auf. Deren Bedeutung aber ist in der Öffentlichkeit wenig bekannt. Das möchte die Initiative „Vom Kommen und Gehen des Meeres” ändern. In ihr haben sich engagierte Einzelpersonen, Vereine und Einrichtungen der Region zusammengeschlossen, darunter auch der gemeinnützige Arbeitskreis Kluterthöhle e.V.. Er ist damit eines von zehn Starterprojekten im Ehrenamtswettbewerb ,,WestfalenBeweger” 2018/19 der Westfalen-Initiative.
Deren Vorstandsvorsitzende Dr. Karl-Heinrich Sümmermann „ist beeindruckt, wie hier mehr als 30 Standorte eine gemeinsame regionalgeologische Entwicklung dokumentieren, die 70 Millionen Jahre dauerte und bereits vor 31 0 Millionen Jahren endete. Ehrenamtlich wird dabei versucht, bei den Menschen das Wissen um diese Besonderheit zu vermitteln und zugleich ein Bewusstsein für deren touristischen Wert zu wecken”. Sümmermann gibt damit zugleich die Entscheidung der Jury wieder, die aus gut 60 Bewerbungen zehn Preisträger ausgewählt hat. Der Arbeitskreis Kluterthöhle hatte sich stellvertretend für die etwa 40 Personen beworben, die sich zur Initiative „Vom Kommen und Gehen des Meeres” zusammengeschlossen haben.
Der Projekttitel umschreibt die Zeit, in der die Landregion aufgrund tektonischer Veränderungen zu einer Meeres- und schließlich wieder zu einer Landregion wurde. Die Gruppe ist „zuversichtlich, in einem nächsten Schritt die vielen örtlichen Geschichts- und Heimatvereine für das Thema und fürs Mitmachen gewinnen zu können”, so Stefan Voigt, Vorsitzender des Arbeitskreises Kluterthöhle. Außerdem soll das Wissen um die Entwicklung im Rahmen von Rad- und Wanderrouten an exemplarischen geologischen Standorten vermittelt werden. Deren Beschilderung mit Info-Tafeln zählt ebenso zum Konzept wie eine umfassende Öffentlichkeitsarbeit mit Internetseite und Broschüren.
„Dieses Angebot, das Wissen um die graue Vorzeit mit touristischem Nutzen verbindet, überzeugt auf der ganzen Linie”, äußert sich auch Hermann Backhaus, Vorstandsvorsitzender der Märkischen Bank eG und Stiftungsvorstand der Märkische Bank Stiftung, von dem Konzept überzeugt. ,,Hier engagieren sich Ehrenamtler für ihre Region und machen erdgeschichtliche Zeitabschnitte, die für die meisten Menschen abstrakt und unvorstellbar weit entfernt sind, erleb- und begreifbar”, begründet er zugleich, warum das Geldinstitut sofort bereit war, das Projekt ebenfalls finanziell zu fördern.
So erfüllt „Vom Kommen und Gehen des Meeres” auf jeden Fall exemplarisch den neuen Modus des Wettbewerbs „WestfalenBeweger’, der nun zum sechsten Mal ausgetragen wird. Während es in der Vergangenheit Förderpreise für erstklassige, bereits praxiserprobte Projekte gab, werden nun im Sinne eines „Qualifizierungsstipendiums” zehn tolle neue Ideen auf den Weg gebracht und mit einem Startgeld von jeweils 2.000 Euro ins Wettbewerbsjahr geschickt. Es geht also zunächst um Konzepte, mit denen Vereine, Verbände und Initiativen ihr bürgerschaftliches Engagement weiterentwickeln möchten. Die Westfalen-Initiative begleitet und unterstützt die ausgewählten Bewerber bei der Umsetzung ihrer neuen Ideen. Für die Realisierung des Konzeptes ist ein knappes Jahr Zeit. Dann vergibt die Jury in einer zweiten Wettbewerbsstufe weitere 15.000 Euro an die Preisträger, die während einer Feier ausgezeichnet werden.
Der Wettbewerb würdigt damit weiterhin beispielhafte ehrenamtliche Projekte. Er richtet sich dazu an Gruppen in Westfalen, die in nachahmenswerter Weise die Gestaltung der Zukunft selbst in die Hand nehmen und nicht allein auf staatliche oder bereits institutionalisierte Hilfe bauen. Die Tätigkeit kann alle Bereiche umfassen, von der Flüchtlingshilfe, dem Einsatz für Menschen mit Handicaps bis zu Kultur, Sport und Denkmalpflege. Im Unterschied zu anderen Wettbewerben fördert ,,WestfalenBeweger’ nicht nur gute Ideen und Projekte, sondern stärkt die Strukturen der Initiativen: Die Bewerber können an Workshops und Vernetzungstreffen zum Beispiel zu den Themen Fundraising sowie Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit teilnehmen. Die Engagierten werden durch kollegiale Beratung vernetzt und auf Augenhöhe beraten durch erfahrene Vereine und Initiativen. Seit 2013 wurde bürgerschaftliches Engagement in 57 Projekten mit einem Gesamtbetrag in Höhe von 280.000 Euro ausgezeichnet. Die Westfalen-Initiative und ihre Partner honorieren und unterstützen damit ganz maßgeblich den ehrenamtlichen Einsatz von Bürgern in der Region.
Ennepetal/Münster, 20. November 2018
[Quelle: Westfalen-Initiative]
Zur Westfalen-Initiative:
Die Westfalen-Initiative will die westfälische Identität schärfen und das bürgerschaflliche Engagement in Westfalen stärken. Sie setzt gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern Westfalens Impulse für die Region, damit diese sich im Wettbewerb der Regionen behauptet und ihre in Geschichte und Tradition entwickelten Stärken voll entfaltet. Die Aktivitäten der Westfalen-Initiative sind vielfältig. Sie reichen von kulturellen Projekten über die Stärkung der Stadt-und Regionalentwicklung bis zu Innovationsprojekten. Die Westfalen-Initiative im Internet: www.westfalen-initiative.de
Westfalen-Initiative
Piusallee 6
48147 Münster
[LA] Sowohl für Dr. karl-Heinrich Sümmermann (Vorstandsvorsitzender Westfalen-Initiative) als auch für Hermann Backhaus (Vorstandsvorsitzender der Märlischen Bank eG und Stiftungsvorstand der Märkische Bank Stiftung) aber auch für die anwesenden Teilnehmer war diese Scheckübergabe in der Kluterthöhle etwas Aussergewöhnliches. Bei dieser Gelegenheit wurden auch die vor einigen Monaten freigelegten Korallenriffe besichtigt. Stefan Voigt, Vorsitzender des Arbeitskreises Kluterthöhle, hat erst Anfang Juli einen Bewilligungsbescheid über 50.000 Euro der NRW-Stiftung erhalten
Etwa 400 Meter Korallenstraße sollen mit diesem Geld gesäubert, freigelegt und ins rechte Licht gerückt werden. Mit der Renaturierung und Verschönerung der Höhle wurde ebenfalls vor einigen Monaten begonnen. Hier wurde die Höhle auch mit Lampen ausgestattet. Ein absolut beeindruckendes Highlight ist auch die neu instllierte, die LightShow, die beim Besuch der Höhle präsentiert wurde. Es wird unwahrscheinlich viel getan, um das Ennepetaler Alleinstellungsmerkmal seinen Besuchern optimal zu präsentieren und Stefan Voigt und seine Mitstreiter arbeiten ständig daran, alles noch attraktiver und einmalig zu machen, damit die Besucher ein wirklich sehens, hör- und spürbares Erlebnis haben.
Linde Arndt für NRW-Mosaik aus Ennepetal
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