[LA] Unsere Lebenszeit schreitet mit Riesenmeilenstiefel voran. Jede Sekunde drängen uns Termine unerbittlich zur Erfüllung selbstgestellter oder von der Gesellschaft, dem Umfeld, geforderter Aufgaben. Wir glauben, dass die Bewältigung dieser Aufgaben oder das sogenannte Multitasking uns vor anderen auszeichnet – dabei raubt uns diese Einstellung lediglich Lebensglück und die Kraft zu innerer Ruhe und Ausgeglichenheit zu kommen.
Obwohl am 15. Juni 2019 der traditionelle Kirmesabend in Gevelsberg stattfand, zu dem sich unzählige Bürger Gevelsbergs hingezogen fühlten, war die “Alte Johanneskirche” sehr gut besucht und hatte ein aufmerksames, feinfühliges und dankbares Publikum.
Carola Rolke hatte irgendwann beschlossen, ihr philosophisches Märchen “Vom kleinen Mädchen, das den langen Atem suchte…”
nicht einfach in der Schublade schlummern zu lassen und hatte jetzt durch das Quartett Team Konzept-Art wie bereits in Teil 1 berichtet, die Möglichkeit, dieses fantastische Märchen zu Leben zu erwecken.– das übrigens in seine Erzählart nicht nur für Kinder, sondern inhaltlich durchaus für Erwachsene ein geistanregender Stoff ist .
Es begann mit einer Begrüßungsrede von Regina Potarczyk, die seit 10 Jahren die Seele des Bürgerhauses ist. Sie hatte sich ihre eigene Überschrift für diese Veransdtaltung festgelegt. “Sehen lernen” nannte sie es und bemerkte u.a. noch dazu
“Schreiben und aufschreiben nutzt die heilende Wirkung des gestalterischen Tuns. Kindheitserinnerungen, Wünsche und Träume, die wir als bildhafte Vorstellung gespeichert haben, lassen sich so am besten vergegenwärtigen. Die eigene Persönlichkeit durch eigenständiges Tun entdecken, das hat Carola Rolke, die Autorin von “Vom kleinen Mädchen, das den langen Atem suchte…”, künstlerisch und philosophisch umgesetzt hat – gemeinsam mit dem Team Konzept-Art Silvia Bruder (Stimme und Gesang), Michi Rolke (Musik, Ton, Sound, Akkustik] und Klaus Bruder {Moderation, Bilder und Bühnenbild). Ein kompliziertes, komplexes Gebilde, welches einfach schön, tröstend, erkennend, spannend, salzig oder einfach nur ein Lachen ist.”
Diese Worte haben vorweg den Inhalt skizziert, den das anwesende Publikum erleben durfte.
Anschließend stellte sich das Team Konzept-Art, moderiert von Klaus Bruder, einzeln den Gästen vor.
Wer es schafft, lässt die Zeit stehen
In der Inszenierung vom Team Konzept-Art wurden die Besucher von Klaus Bruder aufgefordert: “Wer es schafft, lässt die Zeit stehen”. Die Besucher folgten diesem Wunsch – und waren am Ende der Veranstaltung sehr relaxt und zufrieden.
Man kann davon ausgehen, dass hinter dem Wort Konzept-Art auch ein Konzept steht. Und das hat es bei dieser Veranstaltung in vorbildlicher Weise erfüllt. Musik, Gesang, Bilder, persönliche Lesung oder digital, wechselten in einer beeindruckenden Reihenfolge und hielten den Besucher in Spannung.
Aber selbst am Ende der Lesung war noch nicht Ende. Die Besucher hatten die Möglichkeit, sich zu erfrischen oder mit leckeren Häppchen zu versorgen. Das Angebot darüber hinaus teilnehmender Aktionsstände wahrzunehmen. Kostenlos bei einem Angelspiel mit Gewinn mitzumachen oder aber – was sehr wichtig war, eine eigene Botschaft am seitlich am Mauerwerk befestigte “Band der Erfahrungen” zu hinterlassen. Auch hieran haben sich die begeisterten Besucher nach der Veranstaltung gerne beteiligt.
Ein besonderer Kontrast – eine Verbindung von Poesie, Märchen und heutiger Zeit aber waren die zwei Einlagen der Zumba Tanzgruppe, die mit Power und absolut abgefahrener Musik dem Publikum auf eine ganz andere Art und Weise zusätzlich einheitzte.
Der Inhalt des Märchens ist die die Begegnung von Anima mit den Bewohnern der Leidenschaften am Meeresgrund – um ihren langen Atem wieder zu finden.
Darin wohnen Barmherzigkeit, Habgier, Angst, Neid,Habgier, Hass, Lüge, Eifersucht, Lust oder auf der anderen Seite Güte, Mut, Selbstlosigkeit Nächstenliebe, Barmherzigkeit, Mitleid, Demut Mut,und Ehrlichkeit, Erfahrungen,wahre Liebe.
Eine wahrlich interessante und nachdenkliche Geschichte, die auf dieser Grundlage aufbaut.
Was bleibt zu sagen – Daumen hoch für diese Veranstaltung . Schade, dass bisher keine Wiederholungen z.B. in anderen Städten, geplant sind.
Einziger Trost – es gibt inzwischen die Möglichkeit, wenigstens die Story als Hörbuch, bzw. CD zu erwerben.
Dieses Projekt von Carola Rolke hätte es verdient, ein Buch für diese Story aufzulegen. Immerhin hat es mich stark an Cornelia Funke erinnert, mit der wir seit der Flaschenpost-Aktion von Kulturgarten NRW persönlich verbunden sind.
Für alle, die mehr über diese Veranstaltung wissen möchen. hier der Link zur umfangreiche Foto-Doku
und hier zu “Teil 1 – Geduld braucht einen langen Atem”
Linde Arndt für NRW-Mosaik aus NRW (und speziell Gevelsberg und der “alten Johanneskirche”
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