[
Radfahrweg durch Silscheder Tunnel und Hangschluchtwald
LA] Was für ein Termin für Gevelsberg, als zum 31. Juli 2019 der Landtagsabgeordnete Bodo Middeldorf (FDP) zu einem Gespräch vor Ort am Silscheder Tunnel gebeten hatte zu der auch interessierte Bevölkerung eingeladen war. Nun wird es konkret. Nun ist dank des Einsatzes von Herrn Bodo Middeldorf (MdL) es beschlossen, dass der Tunnel in das Radwegesystem es Ennepe-Ruhr-Kreises eingebunden wird. Dieser hat auch eine ganz große überregionale Bedeutung .Immerhin ist das die Verlängerung von Wetter an der Ruhr über Albringhausen, und irgendwann ist Schluss, da auf der anderen Seite eine sehr lange Schlucht mit einem Hangschluchtwald ist.
Das kann enorme Freizeitpotentiale haben, das ist auch mittlerweile eine Pendlerfrage weil mit den E-Bikes ganz viele Pendlerverflechtungen erschlossen werden können, die auch über längere Strecken gehen. Ein ganz wertvolles Potential, mit dem in Zukunft also Freizeit und Pendler bedient werden können.
Als Beispiel könnte man den großen Erfolg zwischen Wuppertal und Sprockhövel sehen. Dort ist der Schee-Tunnel ähnlich lang wie dieser Sicherlich ist es immer eine Heausfordrung. Auch in Wuppertal ging es über Jahre. Aber jetzt ist es eine gut genutzte Lösung. Wichtig ist ja auch die Frage, wie geht man mit dem Umweltschutz und Fledermäusen um
Bodo Middeldorf meint dazu: “Ich bin auch hier davon überzeugt, dass es lösbar ist. Das ist hier allerdings mit etwas mehr Aufwand verbunden. Wir hören jetzt einmal, wie viel größer der Aufwand ist, wenn man Ökologie und Verkehr hier vereinen will. Aber ich möchte an dieser Stelle sagen, wir haben die feste Zusage unseres Verkehrsministeriums sie werden jetzt das Geld und die Manpower in die Hand nehmen um die Planung hier voranzutreiben und ich hoffe, daß wir dann hier in den nächsten Jahren auch mal gemeinsam durch radeln können.“
Bügermeister Jacobi begrüßte herzlich die Anwesenden und freute sich über die Zusage von Herrn Abgeordneten Middeldorf. dass jetzt die Herstellung einer artenschutzgerechten Durchfahrbarkeit des Silscheder Tunnels für die Radwegeverbindung vom Nordkreis in den Südkreis tatsächlich offizieller Planungsgegenstand des Landes NRW wird.
Er führte dann an:“Das ist etwas ganz wichtiges, was ich mir vor einigen Jahren noch gar nicht hätte vorstellen können, dass wir diesen Knoten wirklich durchschlagen. Aber sie kennen ja alle die Gevelsberger Spezialität, wenn es ein unlösbares Problem scheinbar gibt, versuchen wir Lösungen zu entwickeln die es dann doch irgendwie möglich machen Wir alle wissen, dass das Hauptproblem war, das Radfahrerinnen und Radfahrer und sehr ökologisch orientierte immer gesagt haben, wenn wir für diese Radtrasse vom Nordkreis in den Südkreis über den gesamten Silscheider Höhenrücken oben drüber krackseln müssen dann macht die Radwegeverbindung keinen Sinn. Dann mag sie vielleicht touristisch, naherholungstechnisch mal für eine Sonntagsfahrt oder einen Sonntagsspaziergang interessant sein, aber sie ist dann keine Schnellverbindung, nichts alltagstaugliches für den Radverkehr als Nahverkehrsmobilität.
Deshalb haben wir in Gevelsberg mit starker Unterstützung der Gevelsberger Kommunalpolitik uns entschieden, Ingenieure damit zu beauftragen, die Frage zu klären, wie könnte es denn trotzdem gehen? Und die Hauptproblemstellung war nicht, dass man den Tunnel durchfahrbar bekommt – das ist eine artenschutzrechtliche Frage da muß man über entsprechendes Geld und über entsprechende Instrumentarien dafür sorgen, dass die sensiblen Arten hier geschützt sind. Die Hauptfrage war wie kann man hinten im Hangschluchtwald eine Verkehrssicherheit für die Menschen erreichen ohne dass man den Hangschluchtwald aus Verkehrssicherungsgründen abholzen muss.
Denn bisher ist man immer davon ausgegangen, wenn für den normalen Radfahrer ein verkehrssicherer Radweg geschaffen werden muss, dann müssen alle Bäume weg, die potentiell mal umfallen und auf die Leute draufstürzen könnten. Und wenn man das zu Ende gedacht hätte, dann wäre der Hangschluchtwald weg und eines der wichtigsten geschützten Biotope unserer Region wäre dann gleichzeitig verloren. Das ist ein NoGo.”
So kamen der Bürgermeister, zusammen mit Fachbereichsleitern , Amtsleitern oder Abteilungsleitern auf den Gedanken, ob man nicht ein Ingenieurbauwerk, z.B. eine Stahlkonstruktion erschaffen könnte, die so haltbar ist, daß der Radfahrer doch sicher unten durchfahren kann falls mal ein Baum oder etwas anderes darauf fällt.
Daraufhin wurden die Ahlenberg-Ingenieure damit beauftragt und die Stadt Gevelsberg hat die Beauftragung der Ahlenberg-Ingenieure mit der Entwicklung der Stahlkonstruktion dieses Käfigs zum durchfahen ausschließlich aus eigenem Budget bestritten. Hierfür wurde eigenes kommunales Geld in die Hand genommen,
Nun mußte erst einmal eine Lösung her mit der man sich überhaupt trauen konnte das Konzept auf Landesebene vorzulegen.
Hätte man diese Lösung nicht gehabt, dann hätte jeder Minister, egal welcher politischer Farbe gesagt, dass ist ein Hirngespinst, ein Woklenkuckucksheim sie und man den Radweg besser drüber gehen lassen solle.
Bodo Middeldorf MdL meinte zwar, das hätte der Minister trotzdem gesagt, aber die vorgelegten Argumente haben dann doch überzeugt.
Er bat nun die anwesenden Herren der Firma Ahlberg-Ingenieure um einige Ausführungen zu der technischen Lösung.
Dipl.-Ing.Ulrich Diehl ergriff das Wort und führte aus: “Wir sind von der Stadt Gevelsberg beauftragt worden uns Gerdanken zu dem Hangschluchtwald zu machen. Es fing damit an daß wir erst einmal eine Untersuchung gemacht haben, welchen Sicherungsaufwand müßte man überhaupt betreiben. Bei allen technischen Lösungen die wir entwickeln denken wir gleichzeitig an den Umwertschutz, die Ökologie und Ökonomie. Das alles ist nicht einfach unter einen Hut zu bringen. Und so finden wir es erfreulich wenn wir Lösungen finden die beides gewährleisten. Besonders bedanken möchten wir uns bei Björn Remer, der uns immer stark unterstützt hat und der mit uns zusammen vor dem Tunnel Baumfällversuche gemacht hat.”.
Man wolle vermeiden, daß es hier einen Kahlschlag gäbe wie bei anderen Radwegen. Wenn aber die Natur weitgehends so bliebe wie vorhanden, wi können dann die Menschen geschützt werden vor evtl. Baumsturz. Nun haben die Ahlberg-Ingenieure ein Konzept erarbeitet, was dem Rechnung trägt. Zusätzlich zu der Rechtecklösung gab es die Idee, den Tunnelquerschnitt auch in der Größe zu kopieren. Es werden Bögen gesetzt und diese werden überspannt mit sehr festen Netzen. In diese Maßnahme wurde eine Schweizer Spezialfirma eingebunden. Die macht weltweit sehr viel Hangsicherungen, ist führend auf dem Gebiet und ist der Hersteller von sehr festen Netzen, die auch hier eingesetzt werden sollen. Es müssen noch konkretere Versuche durchgeführt werden Die Firma hat in der Schweiz ein Testgelände welches sie auch den Ahlberg-Ingenieuren zur Verfügung stellt.
Die Konstruktion soll aber auch wirtschaftlich sein. Somit ist eine Massenware angedacht. Riegel die im Eventuellfall schnell austauschbar und transportierbar sind. So kann stückweise erneuert werden und es muß nicht die ganze Konstruktion abgebaut werden.
Bürgermeister Jacobi war sehr angetan von diesem Konzept und meinte: ” Es ist auch ein Highlight, dass wir dem Nutzer ein unverfälschtes Naturerlebnis erhalten. Er würde sonst vielleicht durch einen schönen Radweg fahren, aber diesen Hangschluchtwald als erlebbares Biotop hätte er nicht mehr.Und ich glaube auch das Naturschutz nur dann gut funktioniert, wenn die Menschen noch die Nähe zur Natur erleben dürfen. Das ist der besondere Reiz der Lösung der Ahlberg-Ingenieure.”
Bodo Middeldorf meint daraufhin: “Starke Steigungen brauchen solch eine Lösung.Das wird jetzt hier das Tüpfelchen aufs i setzen.
Wuppertal ist inzwischen eine ganz wichtige Anbindung von Pendlerverkehr von Sprockhövel nach Wpt. Und das kann es hier auch werden, vor allem weil die Anbindungen ja in beide Richtungen schon da sind.”
Es blieb die Frage noch nach dem Fertigstellungstermin.Man war sich in einem einig:
Wir fangen jetzt an – noch ist nicht klar wann die Fertigstellung ist, da noch sehr viele Lösungen nicht nur geplant sondern auch geprüft und getestet werden müssen. Als die Bahn noch da war wurde alles darum kahl geschlagen, da gab es noch nicht die Idee von ökologischen Rahmenbedingungen wie wir sie heute haben. Bodo Middeldorf wies darauf hin, dass das Projekt mit dem Hangschluchtwald die höchste europäische Schutzstufe hat.
In diesem Fall handelt es sich also auch um eine Pionierarbeit, die wegweisend für viele andere sein kann und wird.
.
.
Linde Arndt für NRW-Mosaik aus Gevelsberg
.
.
.
Neueste Kommentare
Die unerwarteten Nebenwirkungen einer Stoffwechselkur
VER von hohem Krankenstand betroffen