[LA] Wieder einmal hat die Hans Grünewald-Stiftung ihre Spendengelder ausgeschüttet. Aber diesesmal war alles etwas anders als bisher. Im Allgemeinen war es so, dass lt. Stiftungszweck die Begünstigten – welches sind die Stadt Gevelsberg, Stadt Schwelm, Caritas und Evangelische Stiftung Volmarstein – Anträge mit Begründungen an die Stiftung übersandt hatten. Nach Eingang dieser haben sich die Stiftungsmitglieder mit den jeweiligen Anträgen befasst, mit den Inhalten auseinandergesetzt und dann einvernehmlich beschlossen, welchem Antrag stattgegeben werden sollte, bzw. welcher leider abgelehnt werden musste. Dann wurde den Beteiligten schriftlich mitgeteilt, was bewilligt wurde oder nicht. Das alles passierte für Aussenstehende so ziemlich im stillen Background.
Zunächst sollte aber der Hintergrund dieser Stiftung einmal belichtet werden:
Auguste und Hans Grünewald dachten bereits 1960 daran eine Stiftung zu gründen um den Fortbestand ihres Unternehmens und die Arbeitsplätze zu sichern.
Hans Grünewald verstarb im Jahr 1978 und Auguste Grünewald war die alleinige Gesellschafterin der Spedition Schmidt GmbH in Gevelsberg. Per Testament errichtete sie aus ihrer sozialen Verantwortung heraus die „Hans-Grünewald-Stiftung“. Mit ihrem Tod 1981 übernahm die Stiftung ihre Firma, die heute „Schmidt-Gevelsberg GmbH“ heißt. Peter Erne, Vorsitzender des Kuratoriums, ist von Anfang an dabei.
Bereits seit 1983 werden an die vier lt. Satzung festgelegten Begünstigten zahlreiche Ausschüttungen für die Jugend- und Altenhilfe vorgenommen.
Eine Idee, die bis heute weiterlebt und segensreiche Früchte trägt
Da bei der diesjährigen Ausschüttung die Zehnmillionengrenze aber durchbrochen wurde, entschloss man sich zu einem anderen Prozedere. Es war Zeit, daß mehr Informationen an die Öffentlichkeit kamen und denen Dank gesagt werden konnte, die den meisten Anteil der Ausschüttungssumme bewerkstelligten. Man lud daher die Begünstigten zur Schmidt Gevelsberg GmbH nach Schwelm in die Prinzenstraße ein um sie über die neuen Entscheidungen zu informieren.
Nach der Begrüßung durch Kuratoriumsvorsitzenden Peter Erne legte dieser in seiner Ansprache dann auch mal gleich los. Er erklärte nochmals wie bisher die Entscheidungen über die Ausschüttungen erfolgt sind und wies noch einmal darauf hin, wie wichtig Auguste Grünewald diese Stiftung war und wie sehr sie daran interessiert war, dass auch den Mitarbeitern ihre Arbeitsplätze erhalten blieben.
“Es stellt sich die Frage, wem haben wir das alles zu verdanken?”, so Erne, ” Da ist zunächst Frau Grünewald, sie hatte den größten Teil ihres Vermögens in die Stiftung eingebracht und vor allem aber die Firma Schmidt Gevelsberg GmbH, die immerhin an die 80 % der Summe spendet. Frau Grunewald wollte aber auch Gutes tun und dieses Gute wird jetzt durch die Firma, die jetzt Schmidt Gevelsberg GmbH heisst, getan. Wir sind froh und glücklich, dass wir diese Firma haben und daß allen Unkenrufen zum Trotz diese Firma überlebt hat. Die Firma Schmidt Gevelsberg GmbH erwirtschaftet das Geld und dafür zuständig sind die Mitarbeiter.” Und weiter führte Peter Erne an: “Dieses mal gibt es keine Liste. Ich kann Ihnen die erfreuliche Mitteilung machen, dass das Kuratorium einstimmig beschlossen hat, allen gestellten Anträgen und auch den Zusatzanträgen, stattzugeben.” Diese Begründung wurde von den anwesenden Antragstellern mit großem Applaus begrüßt. Peter Erne erklärt weiter: “Wir haben natürlich überlegt, da wir ja die Zehnmillionengrenze geknackt haben, ob wir nicht eine Feté machen sollen.Dieser Gedanke wurde aber schnell wieder verworfen, weil eine Party ja Geld kosten würde, welches wir Ihnen dann wieder abziehen müssten. Dafür ist aber eine gemeinnützige Stiftung nicht da.Wie Sie sehen gehen wir mit dem Geld was wir bekommen sehr kleinlich und knickerig um. Um den Mitarbeitern der Firma Schmidt Gevelsberg GmbH, die ja eigentlich gelobt werden müssten da sie dieses Geld ja erarbeitet haben, wenigstens eine kleine Freude zu machen, werden sich die Mitarbeiter nachher vor der Firma fotografieren lassen, damit sie auch einmal in die Zeitung kommen und nicht nur die, die das Geld ausgeben, was die anderen erarbeitet haben.”
Als erstes bedanke sich Bürgermeister Claus Jacobi für Gevelsberg und zählte einige Projekte auf, die durch die Stiftung ins Leben gerufen wurden und ergänzte das mit den Worten “Wenn wir die Grünewald-Stiftung nicht an unserer Seite hätten, dann könnten wir ganz viele Dinge in unserer Stadt im sozialen und karitativen Bereich nicht bewältigen.Sie sorgen dafür, daß wir an einzelnen Punkten, wo wir an unsere Grenzen gelangen, dann doch noch wieder vieles bewerkstelligen können.”
Er bedankte sich neben den drei Kuratoren auch bei der Geschäftsleitung der Schmidt Gevelsberg GmbH für ihre erfolgreiche Arbeit.
Auch der 1. Beigeordnete der Stadt Schwelm, Ralf Schweinsberg, sprach seinen Dank aus und beteuerte, dass die Stadt Schwelm ebensoviele Projekte der Stiftung zu verdanken hätte.
Nun schlossen sich auch die Vertreter der Evangelischen Stiftung Volmarstein und der Caritas mit Dankesworten den Reden ihrer Vorgänger an, nannten Beispiele, die bisher schon durch die Ausschüttung der Stiftung realisiert wurden und welche Pläne man für die Zukunft habe.
Dann ging es zum Fototermin mit den Mitarbeitern. Immerhin ein schwieriges Unterfangen, jeden von seinem Platz, der im Grunde nicht verlassen werden konnte um den reibungslosen Ablauf nicht zu gefährden abzuziehen.
Ein besonderer Moment – eine Anerkennung, daß das gute Werk der Stiftung ohne diese Firmenleitung und vor allem ihre Mitarbeiter nicht möglich wäre. Sicher eine größere Auszeichnung als eine Feté zu veranstalten.
.
Linde Arndt für NRW-Mosaik
.
.
.
.
Hinterlasse einen Kommentar
An der Diskussion beteiligen?Hinterlasse uns deinen Kommentar!