Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
wenn ein Jahr zu Ende geht, erleben wir immer wieder von Neuem eine besondere Zeit. Jede und jeder von uns macht sich Gedanken über das, was war, und über das, was kommen könnte.
Die Bilanz eines Jahres ist stets sehr persönlich und so auch von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Freude, Glück, Begegnungen, Erfahrungen und Erlebnisse mischen sich mit Schmerz, Bitterkeit, Enttäuschung und nicht selten auch Trauer.
Es geht also am Ende eines Jahres nicht um das einzelne Event, die einzelne Veranstaltung. Es geht ums Ganze, um das Leben selbst. Bei den allermeisten von uns geht all das Erlebte und Erfühlte auf in Hoffnung auf das Kommende. So sind die Tage rund um den Jahreswechsel ganz besondere Zeiten, die wir hoffentlich genießen können. Der Alltag darf zur Seite treten und das vielleicht wirklich Wichtige tritt in den Vordergrund: Familie, Freunde, Musik, Glaube, Geschichten, Essen, Trinken, Gemeinsamkeit und Friedlichkeit. Alle machen dabei mit und auch, wenn dies in unterschiedlicher Intensität erfolgt, stiftet es Gemeinsinn und Verbundenheit.
Die zu bewältigenden öffentlichen Aufgaben, die gesellschaftlichen und politischen Herausforderungen brauchen genau diesen Gemeinsinn, die Solidarität und die individuelle Bereitschaft zum Mitmachen. So wäre es schön, wenn uns das Besondere dieser Zeit auch im Alltag tragen könnte. Es geht dabei nicht um eine verklärte Sicht und vordergründig erwirkte Harmonie. Es darf und muss auch sachlich um Lösungen gerungen und gestritten werden. Es geht darum, dass wir uns den Dingen positiv und konstruktiv zuwenden, denn auch hier geht es ums Ganze.
So ist auch in Ennepetal das Jahr 2019 nicht ohne Sorgen geblieben.
Im August wurde uns eine mögliche Gefahr mitgeteilt: Erhöhte Werte von PCB 47 gegenüber der normalen Hintergrundbelastung sind im Stadtteil Oelkinghausen in Löwenzahnproben nachgewiesen worden.
Ein Niederschlag von weißen Flocken war der Auslöser für Beprobungen durch das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz.
Die Ergebnisse werden aufgrund des sehr aufwändigen Verfahrens erst im Frühjahr 2020 vorliegen.
Völlig zu Recht bestanden und bestehen in der Bevölkerung große Sorgen und Ängste hinsichtlich der gesundheitlichen Gefahren.
Obwohl für solche Maßnahmen und Beprobungen der Ennepe-Ruhr-Kreis und das LANUV zuständige Behörden sind und wir als kreisangehörige Kommune allenfalls Verfahrensbeteiligte sind, erreichten uns natürlich zahlreiche Anfragen in Form von Briefen, E-Mails und Telefonaten.
Daher habe ich mich entschlossen, mich vor unsere Bürger zu stellen und am 6. November eine Informationsveranstaltung durchzuführen, zu der ich den Ennepe-Ruhr-Kreis und das LANUV hinzugebeten habe und an der hier in diesem Saal rund 500 Menschen teilgenommen haben.
Auch wenn zu diesem Zeitpunkt noch keine belastbaren Ergebnisse vorlagen, so denke ich, dass das Erläutern des Vorgehens und die Beantwortung zahlreicher Fragen dazu beigetragen haben, viele Ängste zu nehmen.
Ich bleibe an diesem Thema dran, darauf können Sie sich verlassen. Sobald konkrete Ergebnisse vorliegen, werde ich Kreis und LANUV wieder in die Pflicht nehmen und eine weitere große Bürgerversammlung durchführen.
Wir unternehmen zahlreiche Anstrengungen, um unsere Innenstadt zu beleben und sind damit ein gutes Stück weitergekommen.
Im Juli 2018 beschlossen wir, die Fußgängerzone zwischen der Berninghauser Straße in Fahrtrichtung Marktstraße wieder für den Fahrzeugverkehr zu öffnen. Das entsprechende Bebauungsplanverfahren wurde in Gang gesetzt und der B-Plan wurde rechtskräftig. Wir haben uns damals diese Entscheidung nicht einfach gemacht und ich hoffe, dass wir mit der Öffnung wieder mehr Leben in die Innenstadt bringen.
Die notwendigen Umbaumaßnahmen wurden zwischenzeitlich nahezu abgeschlossen. Am vergangenen Montag haben wir die Fußgängerzone für den Fahrzeugverkehr wieder geöffnet und bisher läuft es dort reibungslos.
Am 22. August eröffnete im Citycenter der Actionmarkt erstmals seine Türen. Damit konnte ein attraktives Einzelhandelsunternehmen für unsere Innenstadt gewonnen werden, das eine echte Bereicherung darstellt, genauso wie der DM-Markt und die Apotheke, die im Gebäude als Mieter und weitere Frequenzbringer gehalten werden konnten.
Barrierefrei, großzügig und modern sind die neuen Räume des Bürgerbüros und der Stadtbücherei, die bereits einen Monat vorher in die 1. Etage des ehemaligen Kaufring-Kaufhauses eingezogen sind und ihren Betrieb aufgenommen haben. Wir sind dadurch als Dienstleister für die Bürgerinnen und Bürger besser, moderner und effizienter geworden.
Ennepetal ist in diesem Jahr 70 Jahre alt geworden. Zahlreiche größere und kleinere Veranstaltungen wurden unter dieses Motto gestellt. Die Ennepetaler Vereine und Verbände haben uns dabei mit Ideen und viel Einfallsreichtum unterstützt.
Besonders gefreut hat mich, dass die Tour der Hoffnung am 17. August in Ennepetal einen Etappenstopp eingelegt hat.
Es war schon beeindruckend, wie viele Menschen sich für krebskranke Kinder engagieren. Ob als Tourteilnehmer, Sponsor oder als Besucher der Veranstaltung.
2,38 Mio. Euro konnten bei der Tour für krebs- und leukämiekranke Kinder gesammelt werden. In Ennepetal wurden durch Spendenschecks in Höhe von 7.000 Euro durch die Sparkasse, 9.000 Euro durch den örtlichen Rotaryclub und ein Scheck in Höhe von 51.949 Euro, gesammelt durch die Ennepetaler Tourteilnehmer Hans-Peter Bazzanella und Michael Eckhardt und durch die Bürgermeisterin. Eine bemerkenswerte Summe des Tour-Ergebnisses ist an unseren Henri-Thaler-Verein geflossen.
Im letzten Jahr habe ich es angekündigt und am 2. April, einen Tag nach unserem Stadtgeburtstag, war es dann soweit: Die Kluterthöhle wurde das vierte Nationale Naturmonument der Bundesrepublik Deutschland. Ein historisches Ereignis für Ennepetal. NRW-Umweltministerin Ursula Heinen-Esser überreichte die offizielle Deklarierung im
Das ist für uns eine große Ehre und Verpflichtung zugleich.
Das dies möglich wurde, ist ein großer Verdienst des Arbeitskreises Kluterthöhle. Ohne deren Fachwissen und Engagement wäre eine solche Auszeichnung wohl nicht möglich gewesen.
In diesem Sommer mussten viele Ennepetalerinnen und Ennepetaler auf das Freibad verzichten. Am Platsch entsteht das neue Naturerlebnisbad. Wir werden damit ein tolles Alleinstellungsmerkmal im südlichen Ennepe-Ruhr-Kreis bekommen und haben damit nicht nur für unsere Bürgerinnen und Bürger ein attraktives Freizeitangebot in der Region.
Ich denke, die Badegäste können sich auf den Sommer 2020 freuen, wenn das neue Naturerlebnisbad seine Tore öffnet.
Ein Thema liegt mir besonders am Herzen und ist aktuell wie nie zuvor. Der Klimawandel ist ein Thema, das uns alle angeht, in Ennepetal, in unserem Land, unserem Kontinent und auf unserem Planeten. Wir müssen lokal und global denken und handeln – und zwar GEMEINSAM – auf allen Ebenen und quer durch unsere Gesellschaft.
Am 29. November habe ich die Erklärung zum Beitritt der Allianz für Entwicklung und Klima im Sinne unseres Ratsbeschlusses unterzeichnet. Damit sind wir die erst dritte Kommune bundesweit.
Unser Klimaschutzkonzept war eines der ersten im Ennepe-Ruhr-Kreis, zu einem Zeitpunkt, an dem andere Kommunen noch nicht einmal darüber nachgedacht haben.
2019 haben wir als vermutlich erste Kommune in Deutschland das Rathaus komplett klimaneutral gestellt. Ich denke, wir sind da auf einem sehr guten Weg und ich hoffe, dass noch viele andere Städte unserem Beispiel folgen werden.
Mein Grußwort möchte ich mit einem Zitat von Walt Disney beenden: „All unsere Träume können in Erfüllung gehen, wenn wir den Mut haben, sie zu verfolgen“. Lassen Sie uns gemeinsam mutig sein, denn Ennepetal ist unsere Heimat und wir können sie gestalten.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und Ihren Familien und Freunden viel Glück, Gesundheit und Erfolg im Jahr 2020!
Ihre
Imke Heymann
Bürgermeisterin
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