[LA] Er ist der Aufreger schlechthin, der PCB-Skandal in Ennepetal. Verständlich, da für fast alle Betroffenen und Beteiligten die prekäre Situation sich kräftezehrend und nervenaufreibend bemerkbar macht. Zeit rennt. Immerhin wird fieberhaft versucht. so schnell wie möglich Licht ins Dunkle zu bringen und so hat das LANUV die Ergebnisse der Grünkohlproben schon wesentlich rascher als angekündigt vorgelegt. Leider liegen diese aber nicht im “grünen Bereich” und so kann man gut verstehen, daß bei den Menschen in den betroffenen Ortsteilen die vorauszusehende Bedrohung als Gefahr in Verzug angesehen wird. Ob es das LANUV ist oder alle weiter involvierten Behörden und Organisationen, dieses heikleTthema wird von keinem auf die leichte Schulter genommen.
Erschwerend in dieser Situation ist nur, daß man gewisse Maßnahmen und Zeitpläne einhalten muß und nicht einfach alles mit einem Cut erledigen kann.
Auch Bürgermeistein Imke Heymann nimmt die Sorgen ernst und zeigt sich betroffen über die gestern durch den Ennepe-Ruhr-Kreis vorgestellten Messergebnisse des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz hinsichtlich der PCB-Belastung in den Ortsteilen Oelkinghausen und Büttenberg. Sie sagt: „Die jetzige Entwicklung ist mehr als unerfreulich und verstärkt die Sorgen und Ängste der Bürgerinnen und Bürger.
Ich hoffe, dass nunmehr Maßnahmen getroffen werden, die die Werte der PCB-Belastung wieder deutlich verringern. Solange werde ich in Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden alles mir Mögliche tun, um die Bevölkerung offen und ehrlich zu informieren und so weiterhin für Transparenz zu sorgen.“
„Es wird in Kürze eine weitere Bürgerinformationsveranstaltung geben“, so die Bürgermeisterin weiter.
Dank sagen möchte Bürgermeisterin Imke Heymann an dieser Stelle den zuständigen Behörden für die zügige Auswertung der Proben. Nur so können jetzt bereits die Bürgerinnen und Bürger entsprechend informiert und weitere Schritte eingeleitet werden.
Inzwischen hat Roland Wocknitz eine Online-Petition an Landrat Olaf Schade ins Leben gerufen mit der Aufforderung:
“Stopp des PCB-Ausstoßes seitens BIW Isolierstoffe GmbH (Industriegebiet Oelkinghausen)”.
Er schreibt u.a. in seinen Ausführungen :”Aktuell geht man davon aus, dass es eine Gesetzesänderung geben wird, welches den Ausstoß von PCB47 verbieten wird. Dieser Prozess wird viel Zeit in Anspruch nehmen – Zeit, die wir Anwohner und Mitarbeiter im Gewerbegebiet Oelkinghausen nicht haben. Täglich werden wir Menschen und die Umwelt im Einzugsgebiet und die dort arbeitenden Menschen vergiftet. “. Er schreibt es als Sprecher der Bürgerinitiative.
Leider ist es wirklich bis jetzt keine Gesetzwidrigkeit, weshalb Ennepetal jetzt wohl nicht nur kreisweit zum Präzedenzfall wird. Aber das tröstet die Menschen nicht, die mit dieser Ungewissheit, was wirklich ist oder kommt, leben müssen.
Wir haben schon Mitte Januar, warten wir die nächste öffentliche Informationsveranstaltung Anfang Februar ab.
Das fatale bei der Forderung, die Produktion sofort stillzulegen ist ja, dass dann enorm viele Mitarbeiter ihre Stelle verlieren würden und da ist dann die Frage, welches Unglück kommt dadurch auf die Familien zu. Hier kommt einem wieder die Redewendung in den Sinn, “was machst du, wenn du die Wahl zwischen Pest und Cholera hast?”
Vielleicht darauf vertrauen, dass KEINER der mit diesem Thema befassten Personen im Falle eines schlimmeren Ausgangs seinen Namen in der Liste der Verantwortlichgewesenen lesen möchte.
Nun, ich wohne nicht in dem betroffenen Einzugsgebiet und vielleicht kann ich es dadurch etwas ruhiger angehen. Aber ich kann feinstofflich die Sorgen und Ängste spüren und hoffe mit den Betroffenen, daß sich alles so rasch wie möglich zum Guten wendet.
Zur weiteren Information haben wir uns erlaubt, nachstehende Links von der Seite des Kreises, bzw. des LANUV zur Verfügung zu stellen.
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