(pen) “Kein Mundschutz-Flickenteppich” – auf diese Forderung an die Landesregierung hatten sich die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister sowie Landrat Olaf Schade am Vormittag in einer Telefonkonferenz verständigt.
Ihre Motivlage: Die in den letzten Tagen landauf, landab geführte Dauerdiskussion darüber, ob es denn nun NRW-weit einheitliche Vorgaben für das Tragen von Mundschutz geben solle, verunsichere die Menschen erkennbar und sei im Kampf gegen die Corona-Pandemie alles andere als hilfreich.
Um punkt 12 Uhr vermeldete die Landesregierung dann per Presseinformation, Nordrhein-Westfalen führe gemeinsam mit Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und das Saarland die Pflicht zum Tragen von Masken beim Einkaufen sowie in Bussen und Bahnen ein. Gültig wird diese Vorgabe ab Montag, 27. April, getragen werden soll eine “Mund-Nasen-Bedeckung beziehungsweise eine so genannte Alltagsmaske.” Für die Tage bis zum Beginn der nächsten Woche gelte weiterhin die dringende Bitte, beim Nutzen des ÖPNV und in Geschäften Mund und Nase zu bedecken.
“Angesichts der Tatsache, dass wir gerade die größte Pandemie seit einhundert Jahren erleben müssen, ist diese nun eindeutige Regelung viel besser als der bisher praktizierte Bürgerentscheid mit Hätte-, Könnte, Sollte- Optionen”, bewertet Schade die Entscheidung positiv.
Dennoch sammelt die Landesregierung zum wiederholten Mal auch Minuspunkte beim Landrat. “Während wir als Kommunen offiziell wieder mal von nichts wissen, sendet die Landesregierung eine Pressemitteilung an die Medien. Die Bürgerinnen und Bürger lesen die Neuigkeiten innerhalb von Minuten auf ihren Smartphones oder hören im Radio davon. Und natürlich rufen die Bürger jetzt vor Ort in den Rathäusern und Kreishäusern an und wollen wissen, was als ausreichender Schutz anerkannt wird und wo welche zu bekommen sind. Zusammenarbeit in Krisensituationen stelle ich mir anders vor.” In Rathäusern und Kreishaus könnten die Verantwortlichen erst klarer sehen, wenn sie offizielle und verbindliche Vorgaben der Landesregierung erhalten haben. Bis dahin sollten sich Bürger mit ihren Fragen möglichst direkt an die Landesregierung wenden.
Klar sei aber bereits jetzt: Da der öffentliche Personennahverkehr wegen des Unterrichtsbeginns in einigen Schulen bereits morgen wieder mehr Fahrt aufnehmen wird, sollten alle Nutzer wie empfohlen vorsichts- und sicherheitshalber Mund und Nase bedecken und so viel Abstand halten, wie möglich ist.
Da Masken nach wie vor Mangelware sind und von den Verwaltungen nicht für alle Bürgerinnen und Bürger zur Verfügung gestellt werden können, sind auch selbstgenähte Produkte, Schals oder Tücher Schritte in die richtigen Richtung.
“Wer zur Nähmaschine greifen möchte, findet zahlreiche Anleitungen im Internet. Ebenso wichtig ist es aber, die Masken fehlerfrei zu nutzen. Auch hier liefert das Internet Informationen”, so der Tipp aus dem Schwelmer Kreishaus.
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