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Gevelsberg. Klirrende Kälte, rauer Beton, kein Dach über dem Kopf. Für viele Obdachlose sind insbesondere die Wintermonate sehr hart. Auch in den Städten im Ennepe-Ruhr-Kreis kann man sich nicht davor verschließen, dass es dort zahlreicheMenschen gibt, die genau dies Tag für Tag ertragen und erleiden müssen. Und genau diese Menschen hat der von Holger Brandenburg im Jahr 2015 gegründete Verein UNSICHTBAR e.V. im Blick. Menschen die obdachlos sind, Menschen die in Armut leben, Menschen bei denen gerne weggeschaut wird, weil sie für viele unscheinbar sind, nicht
dazu gehören oder unsichtbar sind. Man fühlt sich verantwortlich für jeden, der Sorgen und Nöte hat, auch wenn diese im Auge eines anderen vielleicht noch so klein erscheinen.
Hinschauen, ernstnehmen und helfen – das ist das gelebte Motto der ehrenamtlichen Vereinsmitglieder. Sie urteilen nicht – sie machen! Helfen kann so einfach sein
Kurz vorm Jahreswechsel durfte sich UNSICHTBAR e.V. nun über eine unverhoffte Hilfe freuen. Auf Initiative von Alba Mazzotta Tiranno spendete der Integrationsrat der Stadt Gevelsberg dem Verein 20 warme Schlafsäcke, die Andreas Steinhof dankend in Empfang nahm. Innerhalb der Gesellschaft hätten es leider viele verlernt, so berichtete der Pressesprecher, auf andere überhaupt zuzugehen und ihnen ein Lächeln zu schenken.
Eine Tatsache, die auch dem Integrationsrat nicht fremd ist. „Aus diesem Grunde haben wir auch sofort dem Vorschlag von Alba zugestimmt, dem Verein eine Spende zukommen zu lassen“, erklärte der Vorsitzende des Integrationsrates Seyfullah Köse. Dem fügte er hinzu, dass sich unter den Menschen ohne Obdach auch Personengruppen mit Einwanderungsgeschichte finden lassen. „Damit ergibt sich für den Integrationsrat ein
politischer Auftrag, den wir mit integrativen Maßnahmen für diese Menschen fördern und mitentwickeln möchten.“ Das gesellschaftliche Umfeld soll und muss sensibilisiert werden, mit offenen Augen und Ohren durch die Welt zu gehen. Köse versprach, dass er den Integrationsräten im Kreis die Themen Obdachlosigkeit und Armut, in Verbindung mit UNSICHTBAR e.V., noch einmal explizit ans Herz legen wolle, da jeder Mensch es wert
sei, Hilfe in allen Lebenslagen zu erhalten.
Empathie, Respekt und Verständnis
Durch zahlreiche Unterstützer und die Mitglieder im Verein, kann UNSICHTBAR e.V. eine breit gefächerte Abdeckung unterschiedlichsten Bedürfnisse für hilfesuchenden Menschen anbieten. So gibt es zum Beispiel die aufrollbare Tasche für obdachlose Menschen, kurz „TOM“ genannt, in der unter anderem Hygieneartikel, Schlüpfer, Hemden und Socken enthalten sind, die aber auch als Kissen zweckentfremdet werden kann. Oder der MAMPF, ein Gutschein im Werte von fünf Euro, mit dem sich bedürftige und obdachlose Menschen in einem Imbiss eine Mahlzeit und Softdrinks kaufen können. Ein weiteres Projekt das man erst kürzlich aus der Taufe gehoben hat, nennt sich Herzkalender. Jeden Monat werden dabei Gutscheine von Freizeitaktivitäten unter anderem an bedürftige Menschen, erwerbsarme Familien mit Kindern oder Familien mit behinderten Kindern verschenkt. „Mit
denen können sie sich dann einen wunderschönen Tag machen, ohne darüber nachzudenken, wie sie das Geld für den Eintritt wieder aufbekommen, um das tägliche Leben zu meistern“, erklärte Andreas Steinhof. Kurz gesagt: Einfach mal die Seele baumeln lassen, die Kurzarbeit vergessen oder auch den verlorenen Job, einfach erleben wie schön es sein kann, wenn die Kinder aus dem Grinsen nicht mehr heraus kommen.
“Bei all unseren Touren oder Besuchen wissen wir vorher natürlich nie, was uns vor Ort erwartet“, erzählte Andreas Steinhof abschließend. Sicher sei jedoch, dass in diesem Moment da ein Mensch ist, der auf Hilfe angewiesen ist und diese auch engagiert und flexibel bekommt.
UNSICHTBAR e.V. ist 24 Stunden unter der Rufnummer +49 (0) 1 76 / 34 34 73 85 erreichbar und hilft, wo Hilfe gebraucht wird – ohne wenn und aber! Man sollte niemals urteilen, sondern machen – und helfen kann so einfach sein
. André Sicks
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