Gevelsberg, 8. Dezember 2023
Feuerwehr und AVU Netz üben Ernstfall <br> Zusammenarbeit bei Einsatz von Notstromaggregaten</br>
Wenn der Strom wegen eines außergewöhnlichen Ereignisses spontan ausfällt – wie kann die Versorgung so schnell wie möglich wenigstens provisorisch wieder hergestellt werden? Beispielsweise 2021, als das Umspannwerk Rochholz vom Hochwasser überflutet wurde. Es fiel daraufhin aus, rund 4.000 Haushalte waren von der Stromversorgung abgeschnitten. Mit einem Notstromaggregat überbrückten damals Feuerwehr und AVU Netz den Engpass für die wichtigsten Verbraucher, unter anderem ein Altenheim.
„Schaltsprache“ und „Schnittstellen“
Damit diese Zusammenarbeit auch in Zukunft funktioniert, haben die Feuerwehren des Ennepe-Ruhr-Kreises und AVU Netz vereinbart, sich regelmäßig zu treffen und den Einsatz von Notstromaggregaten zu trainieren. Den Start machte eine Sondereinheit der Feuerwehren des Ennepe-Ruhr-Kreises, die mit ihrem 250 Kilovolt-Ampere-Stromaggregat und umfangreichen Zubehör bei der AVU Netz an der Oststraße in Gevelsberg vorbeikam. Gemeinsam mit den Spezialisten der AVU Netz erprobten sie den Aggregateinsatz im öffentlichen Stromnetz. Die Elektrofachleute beider Seiten tauschten sich über die „Schaltsprache“ aus, über die richtigen „Schnittstellen“, über die besten Abläufe und wer was mitbringt im Falle des Falles.
Klaus Fricke und Hendrik Heidermann von AVU Netz erläuterten die Besonderheiten der öffentlichen Stromversorgung und die damit zusammenhängenden nötigen Sicherheitsvorkehrungen. „Die Kollegen von der Feuerwehr kennen natürlich schon die Grundlagen. Das sind ja alles Elektrofachkräfte“, sagt Fricke. Aber so manches Detail und manche Neuerung bei den Themen Mittel- und Niederspannung kommt in deren Alltag nicht vor. „Deshalb ist so ein Austausch sehr sinnvoll. Und die Zusammenarbeit zu trainieren: Denn im Ernstfall muss jeder Handgriff sitzen.“
Erfolgreicher Test
Nach einer Einweisung übten daher die Experten der Feuerwehr mit den Kollegen von AVU Netz die elektrische Versorgung einer Mittelspannungsstation und den Einsatz eines Generators für das Niederspannungsnetz. Das von der Feuerwehr mitgebrachte Aggregat versorgte testhalber den Campus an der Oststraße erfolgreich mit Strom. Im Anschluss an die Übung ging es zur Leitstelle der AVU. Dort erläuterten die verantwortlichen Experten deren Funktionen und Arbeitsweise. Das nächste Treffen von Feuerwehr und AVU Netz ist für kommendes Jahr bereits vereinbart.
Info:
Die Sondereinheit der Feuerwehren des Ennepe-Ruhr-Kreises…
…gehört zum Katastrophenschutz. Die Einheit setzt sich zusammen aus elektrotechnisch versierten Freiwilligen der Feuerwehren des Kreises. Mit ihrem Stromaggregat und umfangreichen Zubehör ist sie Teil des Katastrophenschutzes des Landes Nordrhein-Westfalen und kann sowohl in der Region als auch überörtlich eingesetzt werden.
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