v.l. Gerd Moll, Marlis Moll, Bürgemeister Claus Jacobi, Thomas Biermann (Vorsitzender der Sparkasse Gebelsberg-Wetter) im Hintergrund Stefanie Krah-von-Reth /Diakonie Mark-Ruhr),Silvia Fallenstein, Friedrich Bolte und Ursula Kuschnerus. Foto: ©Linde Arndt
[LA] Es ist Feierabend – Ladenschluss und in vielen Geschäften – insbesondere Supermärkten – werden nun Lebensmittel in großem Ausmass entsorgt die für den Kunden nicht mehr ansehlich genug sein könnten. Brot, Brötchen, der schlappe Salat und leicht beschädigtes Obst oder Yoghurt und Marmelade etc., deren Haltbarkeitsdatum auf dem Etikett gerade überschritten sind (obwohl die Ware noch länger genießbar wäre).
Auch wird das Problem dadurch geschürt, dass viele Geschäftsinhaber der Meinung sind, alle Regale müssten bis zu Geschäftsschluss gut gefüllt sein. So werden Brot oder Brötchen noch kurz vor Ladenschluss frisch gebacken um kurz darauf entsorgt zu werden.
Zum Glück gibt es inzwischen einige Unternehmer, die sich dazu entschlossen haben, diese aussortierte Ware für bedürftige Menschen an einen Tafelladen abzugeben.
Wegen eines besonderen Anlasses waren wir jetzt im Gevelsberger Tafelladen und erfuhren etwas über dessen Ablauf. Hier gibt es inzwischen 22 ehrenamtliche Helfer, von denen bei jedem Einsatz zwischen 6 bis 10 Personen vor Ort sind.
Jeden Donnerstag ist Lebensmittelausgabe. Ca. 80 bedürftige Personen kommen z. Zt. zur Hagener Str. 89 a um sich mit Lebensmittel zu versorgen.
Morgens, kurz nach 8:00 Uhr kommen die Ehenamtlichen um die notwendigen Vorbereitungen zu treffen. Kurz vor 9:00 Uhr kommt der Tafelladenwagen der Diakonie mit der Ware in Kisten. Nun muss rasch alles auf Verwendbarkeit geprüft werden, denn nicht mehr geeignete Ware muss direkt aussortiert werden. Dann werden die Regale gefüllt und es sieht dann in etwa so aus wie früher in einem Tante.Emma.Laden. Alles hat seinen Platz. Brot und Brötchen der verschiedensten Art, Obst, Gemüse usw.
Wenn die Anlieferung rechtzeitig erfolgt ist werden ab 11 Uhr die Nummern vergeben da auf Grund der räumlichen Enge immer nur c. 6 Personen in den Laden kommen und ihre Ware aussuchen können. Für die Eintrittsnummer muß ein symbolischer Wert von 1 Euro gezahlt werden. Jeder Teilnehmer erhält dann 1 Kiste in die er seine Artikel vorsortieren kann.
Die leeren Kisten gehen dann am darauffolgenden Mittwoch wieder zurück um m Donnerstag neu gefüllt wieder angeliefert zu werden. Das Ganze ist schon auch eine logistische Herausforderung.
Nun kommen wir aber zurück zu dem besonderen Anlass am 20. September 2019.
Bürgermeister Claus Jacobi hatte sich auf den Weg zum Tafelladen gemacht. Und Thomas Biermann, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Gevelsberg-Wetter, besuchte den Tafelladen Gevelsberg und hatte eine kräftige Finanzspritze mitgebracht.
Nach dem alle Anwesenden im kleinen Lädchen zusammen gekommen waren begrüßte Stefanie Krah-von-Reth von der Diakonie Mark-Ruhr in Schwelm alle herzlich und berichtete: “Ich sitze meistens in Schwelm in der Diakonie und strukturiere und organisiere die Hintergrundarbeiten und Fahrten. Die meiste Arbeit bleibt bei den Leuten hängen, die hier jeden Donnerstag arbeiten. Vor einigen Wochen sind wir hier in Gevelsberg zusammen gekommen um festzustellen, wie ist der Stand der Dinge, wo hakt es evtl., was ist gut? Es wurde festgestellt, dass es am Ende um das Geld geht, denn von dem 1 Eurobetrag für das Los muss ja auch noch etwas abgegeben werden. Und deswegen ist es wunderbar, dass Sie heute da sind, lieber Herr Biermann.” so Stefanie Krah-von-Reth.
Daraufhin führte Thomas Biermann weiter aus; “Ich bin hier und habe Ihnen einen Scheck mitgebracht. Die Initiative geht von Bürgrmeister Jacobi aus, der mich vor einigen Wochen angesprochen hat und mitgeteilt hat, daß eine Finanzspritze dem Tafelladen doch gut täte, damit die dankenswert ehrenamtliche Tätigkeit weiter geht. Dann haben wir überlegt, wie kriegen wir das hin und da viel mir das Golfturnier ein, welches alle 2 Jahre stattfundet. Und dieses Jahr war wieder so ein Jahr. Die krumme Summe der Startgelder haben wir dann auf 2.500 Euro erhöht. Als Gevelsberger Bürger bekomme ich ja auch mit, welcher Bedarf für diese Einrichtung besteht und wie viele Menschen dankbar dafür sind.”
Nun ergriff Bürgermeiter Claus Jacobi das Wort: “Ich möchte mich an dieer Stelle noch einmal bei Herrn Biermann bedanken, dass er so spontan und kreativ die Lücke gefüllt hat. Er hatte sofort die Idee zum Golfturnier. Die Sparkasse Gevelsberg-Wetter ist eine Stütze für eine gemeinnützige Orientierung und tut über den eigentlichen Grundversorgungsbetrag noch unendlich viel für Menschen und ein Großteil des Überschusses geht auch noch an gute Zwecke.”
Friedrich Bolte bedankte sich auch noch bei Bürgermeister Claus Jacobi für den besonderen Einsatz der Müllabfuhr in Gevelsberg, die immer nach Schluß der Öffnungszeit des Tafelladens (meist nach 14:00 Uhr) den Müll abholten und manchmal sogar 2 x fahren würden.
Alle Anwesenden waren sich einig, daß die Lage des Gevelsberger Tafelladens sehr diskret sei und die Bedürftigen somit nicht auf dem Präsentierteller stehen würden.
INFO:
Beim Sparkassen Golfturnier der Sparkasse Gevelsberg-Wetter präsentierte sich am 07.07.2019 ein bunt gemischtes 83-köpfiges Teilnehmerfeld auf dem Golfplatz Gut Berge in Gevelsberg.
Einen ganzen Golftag fernab des Alltags zeigten sich die Golfer angetan von den Platzverhältnissen sowie der gesamten Turnierorganisation. Große Resonanz und zahlreiche positive Rückmeldungen rundeten den gelungenen Tag ab.
Doch es gab nicht nur sportliche Gewinner beim Golfturnier. Die eingenommenen Startgelder werden schließlich einem guten Zweck zur Verfügung gestellt. Und das kommt in diesem Jahr dem Gevelsberger Tafelladen zu Gute.
Das eingezahlte Startgeld aller Teilnehmer wurde von der Sparkasse Gevelsberg-Wetter von 2.075,00 Euro auf 2.500,00 Euro aufgerundet
Für alle Ehrenamtliche bedeutete diese Scheckübergabe eine große Anerkennung für ihren Einsatz, so daß es wieder ein Stück mit dem Tafelladen weiter gehen kann.
Linde Arndt für NRW-Mosaik aus Gevelsberg
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