Übergabe der Plakette am „Tag des offenen Friedhofs“ am 24. September
Schwelm. Sechs Hektar mit Beeten, Bäumen, Wiesen und Hecken: Der Schwelmer Evangelische
Friedhof an der Oehde bietet viele Möglichkeiten zur schmetterlingsfreundlichen Gestaltung.
Im Rahmen des Projektes „Mehr Platz für Falter – jetzt wird‘s bunt!“ würdigt der NABU das
Engagement der Friedhofsverwaltung nun mit der Auszeichnung „Schmetterlingsfreundlicher
Friedhof“. Am 24. September, dem „Tag des offenen Friedhofs“, überreicht Hendrik Wölper,
NABU-Ortsbeauftragter für Schwelm, die Urkunde und eine Plakette an den Friedhofsverwalter
Jörg Klesper.
Der parkähnliche Friedhof besteht seit rund 130 Jahren und besitzt heute einen reichen alten
Baumbestand, darunter eine Lindenallee und eine mächtige Rotbuche. Auf wenig begangenen
Wegen hat sich eine typische Magerrasen-Flora entwickelt. Sandbeete stellen einen wichtigen
Lebensraum für Insekten dar. Im Jahr 2021 erfolgte ein Biodiversitäts-Check mit Vertreter*innen der Landeskirche, der Biologischen Station im Ennepe-Ruhr Kreis, Friedhofspersonal und Friedhofsausschuss.
Viele der Vorschläge zum Naturschutz waren und sind bereits dank des großen Engagements
vom Team des Evangelischen Friedhofs umgesetzt worden, wie Erhalt wertvoller Strukturen:
Baumbestand, Magerrasen, Totholz
• Erhöhung der Artenvielfalt durch zusätzliche Maßnahmen:
Erweiterung der Benjeshecke, Aufstellung weiterer Insektennisthilfen,
Fledermauskästen, Pflanzung von Obstbäumen
• Bildungsmaßnahmen:
Fortführung / Werbung für Actionbound (digitale Schnitzeljagd, speziell für Jugendliche), Ausweitung Beschilderung (Erläuterung der Maßnahmen), verschiedene
Zählaktionen (Vögel / Insekten / Fledermäuse)
Als Rückzugs- und Ruheorte im Siedlungsraum haben Friedhöfe schon immer einen besonderen
Wert für Menschen und Tiere. Pflegemaßnahmen wie der Verzicht auf Pestizide, das versetzte
Mähen von Flächen und Belassen von „Wilden Ecken“ sowie das Reduzieren der nächtlichen
Beleuchtung tun schon viel für die Artenvielfalt. Durch die zusätzliche Anlage von
Totholzhaufen, Teichen, Steinmauern, Sandflächen und die Pflanzung von Wildblumenwiesen
und Hecken mit Verwendung von heimischen Pflanzen machen Friedhöfe zu einem Paradies
für Schmetterlinge sowie für andere Insekten, Tiere und Pflanzen.
„Durch seine Strukturvielfalt hat der Friedhof an der Oehde einen großen Wert für die
Biodiversität. Wir freuen uns im Rahmen der Auszeichnungen immer wieder solche Orte und
die Menschen, die sie pflegen und gestalten, kennenzulernen“, so Alina Pickart vom NABU NRW.
Das vom Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr NRW geförderte Projekt „Mehr Platz
für Falter – Jetzt wird ́s bunt!“ macht auf die vielen Möglichkeiten aufmerksam, hochwertige
Bereiche für Schmetterlinge zu schaffen und gibt zahlreiche Tipps für die praktische
Umsetzung. Insbesondere Friedhöfe, aber auch die Außengelände rund um Kindergärten und
Schulen sowie Privatgärten lassen sich mit wenigen Maßnahmen aufwerten und zu attraktiven
Orten für Tag- und Nachtfalter gestalten.
Wer Gärten oder andere Flächen schmetterlingsfreundlich gestalten möchte – Friedhofsträger,
Privatgärtner*innen sowie Schulen und Kitas – kann sich Tipps in den Infomaterialien holen,
die der NABU NRW zur Verfügung stellt.
Interessierte sind dazu aufgerufen, ihren Garten naturnah und schmetterlingsfreundlich
umzugestalten, dies zu dokumentieren und in einer Bewerbung vorzustellen.
Ein kostenloses Informationspaket kann unter Falter@NABU-NRW.de angefordert werden.
Bewerbungen können gerne per Mail an die oben genannte Adresse oder aber per Post an den
NABU NRW, „Mehr Platz für Falter – Jetzt wird ́s bunt!“, Völklinger Str. 7-9, 40219 Düsseldorf
gesendet werden.
Weitere Informationen zum Wettbewerb, die besten Pflanzen für Schmetterlinge und ausgewählte
Beispielgärten finden Sie unter www.platzfuerfalter.de.
Für Rückfragen:
NABU-Ennepe-Ruhr-Kreis e.V.
Anne Peter
Öffentlichkeitsarbeit
Neustr. 53, 58256 Ennepetal
Tel.: 02336 10421
E-Mail: a.peter@nabu-en.de
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